Ein 21-jähriger Patient wird mit dem Notarzt in die Klinik gebracht. Über den Tag verteilt sei es bislang zu insgesamt 4 zerebralen Krampfanfällen mit „motorischen Entäußerungen“ gekommen. Eine Epilepsie sei bei dem Patienten seit seinem 14. Lebensjahr bekannt. Eine „Ursache“ sei nie gefunden worden, obwohl schon mehrere MR-Tomografien des Gehirns durchgeführt worden seien. Bereits in den letzten 2–3 Tagen sei es immer wieder zu Anfällen gleicher Art gekommen (2 pro Tag), die „normale“ Anfallsfrequenz liege bei etwa 1 Anfall in 3 Monaten. Der 24-jährige Bruder des Patienten und eine Tante litten ebenfalls an einer Epilepsie.
Bei der körperlichen Untersuchung finden Sie einen lateralen Zungenbiss, der Patient hat eingenässt. Ein Meningismus ist nicht nachweisbar, die Pyramidenbahnzeichen sind negativ. Der Mann wirkt noch deutlich verlangsamt, ist allerdings wieder kontaktfähig. Der übrige Neurostatus ist unauffällig. Die Körpertemperatur beträgt 38,9°C, der Blutdruck 135/75 mmHg. Am Ende der Untersuchung schreit der Patient plötzlich kurz auf, es kommt zu einer tonischen Verkrampfung der Extremitäten mit konsekutiver klonischer Phase. Die Pupillen sind beidseits erweitert und reagieren nicht auf Licht. Nach ca. 2 Minuten sistiert der Anfall, der Patient kommt jedoch nicht zu Bewusstsein. Bereits nach weiteren 2 Minuten folgt ein erneuter Krampfanfall nach gleichem Muster, ein dritter Anfall schließt sich sofort an.