Veränderungen der Stuhlgewohnheiten
Stuhlgewohnheit und -beschaffenheit unterliegen starken interindividuellen Schwankungen. Jeder Mensch verfügt über einen eigenen Rhythmus, sodass Stuhlentleerungen zwischen 3-mal täglich und einmal alle 3 Tage als normal anzusehen sind. Bei häufigen Stuhlgängen > 3-mal/Tag spricht man von Diarrhö, bei zu seltenen (< 3-mal/Woche) von Obstipation.
Eine Änderung des Stuhlverhaltens kann auf ein kolorektales Karzinom hinweisen.
Veränderungen der Stuhlbeschaffenheit
Änderungen der Stuhlbeschaffenheit können Hinweise auf verschiedene Erkrankungen geben:
Konsistenz:
hart (evtl. schafskotartig): Obstipation
(breiig, wässrig): Diarrhö
Die Shigellose ist eine Darminfektion mit Durchfallepisoden, die weltweit und in unterschiedlichen Schweregraden vorkommt. Der häufigste Erreger ist Shigella sonnei (i.d.R. milder Verlauf). Der hochpathogene Erreger Shigella dysenteriae kommt v.a. in tropischen Gebieten vor.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um chronische (→ länger als 3 Monate anhaltend oder rezidivierend) funktionelle Beschwerden, die mit Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten einhergehen und von Arzt und Patient sicher auf den Darm bezogen werden. Die Beschwerden sind dabei so stark, dass die Lebensqualität relevant beeinträchtigt wird. Eine für andere Krankheitsbilder charakteristische Veränderung muss ausgeschlossen sein.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.