Definition
Organische Persönlichkeitsstörung
Eine organische Persönlichkeitsstörung ist eine auffällige Verhaltensveränderung der Persönlichkeit als Folge einer Hirnschädigung, die besonders tiefgreifend die Äußerung von Affekten, Bedürfnissen und Impulsen betrifft. Auch die kognitiven Fähigkeiten können beeinträchtigt sein.
Die neue Fassung der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) spricht nicht mehr von einer „organischen Persönlichkeitsstörung“, sondern von einer „sekundären Persönlichkeitsänderung“. Das Syndrom ist durch eine anhaltende Änderung der Persönlichkeit gekennzeichnet, die eine Abweichung von dem früheren charakteristischen Persönlichkeitsmuster der Person darstellt und als unmittelbare Folge eines Gesundheitszustands auftritt, der nicht unter psychische Störungen und Verhaltensstörungen fällt (z.B. Schädel-Hirn-Trauma). Die Symptome sind dabei außerdem nicht auf ein Delir zurückzuführen und stellen keine Reaktion auf einen anderen schweren Krankheitszustand dar (z.B. sozialer Rückzug nach der Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung).