Das Geschlecht des Menschen wird durch die Geschlechtschromosomen (XX oder XY) festgelegt (chromosomales Geschlecht).
Genprodukte der beiden Geschlechtschromosomen entscheiden dann über die Differenzierung der indifferent angelegten Gonaden (gonadales Geschlecht). Der sogenannte testis-determining factor (TDF) eines einzelnen Y-Chromosoms z.B. ist notwendig und hinreichend für die Differenzierung männlicher Gonaden (Hoden). Fehlt das Y-Chromosom, entwickeln sich weibliche Gonaden (Ovarien). Für die Entwicklung voll funktionsfähiger weiblicher Gonaden sind allerdings die Genprodukte zweier X-Chromosomen notwendig. Das Fehlen oder entsprechende Mutationen eines X-Chromosoms verursachen eine gonadale Dysgenesie (z.B. Turner-Syndrom).
Die Entwicklung des somatischen Geschlechts wird schließlich durch die Hormonprodukte der Gonaden festgelegt.
Die Pubertät ist die Reifung zur Fortpflanzungsfähigkeit (Beginn: ♀ 8.–10. Lebensjahr; ♂ 9.–11. Lebensjahr). Sie wird möglicherweise durch eine ansteigende im Hypothalamus ausgelöst. Dadurch werden in der Adenohypophyse die Gonadotropine (FSH) und (LH) vermehrt freigesetzt, die die und sowie die stimulieren. Letztere induzieren schließlich die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Körperbau, Behaarungstyp, Stimmlage) und leiten nach anfänglichen Wachstumsschüben den Abschluss des Längenwachstums ein.