Markhaltige Nervenfasern im PNS haben eine lamellenartige Myelinscheide. Der Aufbau dieser lamellären Myelinscheide lässt sich aus seiner Entwicklung verstehen. Während dieser wickelt sich die Schwann-Zelle mehrfach um das Axon der Nervenzelle herum.
Entwicklung
Zunächst bildet die eine längs verlaufende Rinne, die ein Axon aufnimmt. Das Axon gelangt zunehmend tiefer in die Schwann-Zelle, indem die Schwann-Zelle mit lippenförmigen Vorwölbungen das Axon immer mehr umfasst. Schließlich berühren sich die Membranen der lippenförmigen Vorwölbungen und verschmelzen zum Mesaxon. Das Axon liegt jetzt innerhalb der (jetzt röhrenförmigen) Schwann-Zelle. Im nächsten Schritt wickelt sich das viele Male um das Axon. Dabei verschwindet das Zytoplasma größtenteils aus den Windungen, die über Proteine miteinander verknüpft werden (= ). Es verbleiben aber auch zytoplasmahaltige Kanäle in der Myelinscheide (= nicht kompaktes Myelin). Sie werden als paranodale Zungen oder bezeichnet. Mit der Anzahl der Windungen nimmt der Durchmesser der Myelinscheide zu. Man nennt sie dann markreiche Nervenfaser. Nach Abschluss dieses Prozesses erkennt man ein äußeres Mesaxon, das eine Verbindung zur Oberfläche der Schwann-Zelle darstellt, und ein inneres Mesaxon, das mit der Axonoberfläche verbunden ist. Die Umwicklungen des Mesaxons bilden die Lamellen der Myelinscheide, die elektronenmikroskopisch ein charakteristisches Bild hat. Es werden dunkle Hauptlinien erkennbar, zwischen denen jeweils eine helle Zwischenlinie (Intermediärlinie) liegt. Die dunklen Hauptlinien sind die verschmolzenen Zellmembranteile des Mesaxons.