Anpassung des Kreislaufs an die Orthostase
Beim Wechsel vom Liegen zum Stehen kommt es aufgrund der Schwerkraft zu einer Umverteilung des Blutvolumens: Durch Zunahme des hydrostatischen Drucks beim Aufstehen werden die Venen stärker gedehnt. Die venöse Kapazität steigt und der venöse Rückstrom und der zentrale Venendruck vermindern sich. Etwa 400–500 ml des zentralen Blutvolumens werden in die unteren Extremitäten verlagert. Der enddiastolische Füllungsdruck verringert sich und das Schlagvolumen und das Herzzeitvolumen sinken. Dabei nimmt das Schlagvolumen relativ stärker ab als das Herzzeitvolumen. Auch der arterielle Blutdruck sinkt kurzfristig. In der Folge verringert sich die Aktionspotenzialfrequenz der Pressorezeptoren im Aortenbogen und im Karotissinus sowie der Dehnungsrezeptoren in den intrathorakalen Kapazitätsgefäßen stark und löst folgende Gegenregulationsmechanismen aus, die innerhalb von Sekunden zur Umstellung des Kreislaufs führen: