Die Östrogene bilden gemeinsam mit den Gestagenen die Gruppe der weiblichen Sexualhormone. Zusammen mit den männlichen Sexualhormonen (Androgene), den Gluco- und Mineralcorticoiden und Calcitriol die Gruppe der Steroidhormone (Synthese der Steroidhormone; hier im Bild ). Bei beiden Geschlechtern werden sowohl männliche als auch weibliche Sexualhormone gebildet. Bei Männern überwiegen die androgenen, bei Frauen die östrogenen Wirkungen.
Die Vorstufen der Sexualhormone entstehen in der Nebennierenrinde (Zona reticularis), die aktiven Moleküle dagegen im Ovar, in der Plazenta, im Corpus luteum und im Hoden. Die erfolgt ausgehend von . Aus diesem entsteht zunächst und daraus das Gestagen . Durch Hydroxylierung werden aus diesen 17α-Hydroxypregnenolon bzw. 17α-Hydroxyprogesteron gebildet. Anschließend wird Acetat (2 C-Atome) abgespalten, sodass Dehydroepiandrosteron (DHEA) bzw. Androstendion entstehen. Aus Androstendion werden die wichtigsten Androgene – und Dihydrotestosteron – gebildet (Synthese der Sexualhormone hier im ).

Synthese der Sexualhormone
Ausgangsverbindungen für die Synthese der Sexualhormone sind Cholesterin bzw. Pregnenolon oder auch Progesteron. Die Verbindungen können von der 17α-Hydroxylase/17,20-Lyase am C17 zu 17α-Hydroxypregnenolon bzw. 17α-Hydroxyprogesteron hydroxyliert werden. Von beiden Molekülen kann die 17α-Hydroxylase/17,20-Lyase anschließend 2 C-Atome in Form von Acetat abspalten, sodass Dehydroepiandrosteron (DHEA) bzw. Androstendion entstehen. DHEA kann von einer Sulfotransferase mit einer Sulfatgruppe zu DHEA-Sulfat verestert oder ebenfalls in Androstendion umgewandelt werden. Androstendion ist zum einen Substrat für die Bildung von Testosteron, aus dem 5-Dihydrotestosteron gebildet werden kann. Zum anderen geht von ihm die Synthese des Östrogens Östron aus – eine Reaktion, bei der ein aromatischer Ring entsteht und die vom 19-Hydroxylase-Aromatase-Komplex (kurz: Aromatase) katalysiert wird. Die Aromatase ist ebenfalls aktiv, wenn aus Testosteron das Östrogen Östradiol gebildet wird. Aus Östron und Östradiol kann auch Östriol entstehen.
(nach Rassow et al., Duale Reihe Biochemie, Thieme, 2012)
Überblick über die Steroidhormonsynthese
Die Synthese aller Steroidhormone geht vom Cholesterin aus. Über Pregnenolon und Progesteron entstehen daraus die Mineral- und Glucocorticoide mit ihren 21 C-Atomen und auch die Androgene (männliche Sexualhormone; 19 C-Atome). Die Androgene sind wiederum die Basis für die Synthese der Östrogene (weibliche Sexualhormone; 18 C-Atome).
(nach Rassow et al., Duale Reihe Biochemie, Thieme, 2012)Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Das Endometriumkarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor des Endometriums.
Ein Ovarialkarzinom ist ein vom oberflächlichen Keimepithel des Ovars ausgehender, maligner Tumor.
Endometriose ist eine chronisch rezidivierende, hormonabhängige Erkrankung, die durch herdförmige Ansammlungen von Endometriumschleimhaut außerhalb der physiologischen Lokalisation (= ektop) verursacht wird.
Je nach Lokalisation wird zwischen Endometriosis genitalis interna (Uterus, Tuben) bzw. externa (Ovar, Vulva, etc.) oder Endometriosis extragenitalis (Darm, Peritoneum, etc.) unterschieden.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Die Endometriumhyperplasie ist eine hormonell bedingte Verdickung des Endometriums.