Zum olfaktorischen System gehören die Riechschleimhaut in der Nase, die Fila olfactoria (= N. olfactorius), die durch die Lamina cribrosa zum Bulbus olfactorius ziehen, und der Tractus olfactorius.
Details hierzu findest du auch in der Vorklinik bei der Anatomie der Riechbahn.
Die Ätiologie der Riechstörungen ist vielfältig:
lokale Läsionen:
Riechschleimhaut: Rhinitis (→ Schädigung des Neuroepithels), Inhalation toxischer Stoffe, Bestrahlung
N. olfactorius: Schädelbasistrauma (Abriss der Fila olfactoria), Olfaktorius-Meningeom
Bulbus olfactorius: Schädelbasistrauma (Contusion), Aplasie bei Kallmann-Syndrom (= hypogonadotroper Hypogonadismus)
Temporallappen: Ischämien, Blutungen, Tumoren (→ Anosmie, Geruchshalluzinationen, epileptische Unkinatusanfälle)
-Erkrankungen: (bei 70–90 % der Patienten), multiple Sklerose, Morbus Alzheimer, basale Meningitiden, virale Infektion
Die Multiple Sklerose ist eine chronische, autoimmun vermittelte, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (= Gehirn und Rückenmark sind betroffen), die sich multifokal vor allem an den Myelinscheiden der Oligodendrozyten manifestiert. Es kommt zur Zerstörung von Myelinscheiden und Nervenzellen.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.