Die efferente Leitungsbahn des vegetativen, autonomen oder viszeralen Nervensystems besteht aus zwei hintereinandergeschalteten Neuronen. Das erste Neuron liegt im Rückenmark oder Hirnstamm; sein Axon zieht zu den vegetativen Ganglien. Vegetative Ganglien sind z.B. entlang der Wirbelsäule als paravertebrale Ganglien (= Grenzstrangganglien) zu finden. Hier erfolgt die Umschaltung auf das zweite Neuron. Die Strecke zwischen dem ersten Neuron und Ganglion wird daher als präganglionäres Neuron bezeichnet. Das zweite Neuron, das in den Ganglien beginnt und sein Axon zu den Erfolgsorganen schickt, wird als postganglionäres Neuron bezeichnet. Bei den Nervenzellen der vegetativen Ganglien handelt es sich um multipolare Neurone. Ihre Perikarya sind kleiner als die in den Spinalganglien, sie werden von Satellitenzellen umhüllt. Die Ganglienfortsätze können im histologischen Präparat gut mit der Versilberungsmethode nach Bielschowsky sichtbar gemacht werden.
Das vegetative (autonome) Nervensystem besteht aus drei unterschiedlichen Funktionssystemen: dem Sympathikus, dem Parasympathikus und dem enterischen Nervensystem. Die zentralen Anteile des vegetativen Nervensystems liegen im Rückenmark und Hirnstamm, die peripheren Anteile außerhalb des ZNS in Ganglien. Die Neuronenketten sind zweigliedrig.