Muskeltrophik
Untersucht wird der bis auf die Unterwäsche entkleidete Patient. Besonderes Augenmerk liegt auf umschriebenen oder generalisierten Muskelatrophien (wie in der folgenden Abbildung). Aber auch indirekte Zeichen wie Deformitäten (z.B. Hohlfuß) oder Fehlhaltungen (z.B. Hohlkreuz) können auf lokale muskuläre Störungen hinweisen (Hohlfuß bei Friedreich-Ataxie oder Neuropathien, Hohlkreuz bei Myopathie).
Im Zuge der gründlichen Muskelinspektion sollte zusätzlich auf pathologische Muskelaktivität (z.B. Faszikulationen) geachtet werden.
Bewegungsmuster
Es können physiologische und pathologische Bewegungsmuster unterschieden werden:
Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln.
Die Athetose ist eine Bewegungsstörung mit wurmartigen, bizarr geschraubten Hyperkinesen der Hände und Füße, die teilweise zu extremen Hyperextensions- bzw. Subluxationsstellungen der Gelenke führt. Die Athetose tritt meist in Form der Choreoathetose auf (Kombination von Athetose und Chorea); selten findet man sie als isoliertes Symptom.
Dystonien sind unwillkürliche, langsame und länger dauernde spastische Kontraktionen, die einzelne Muskelgruppen betreffen oder generalisiert auftreten können (evtl. kombiniert mit anderen Bewegungsstörungen).
Myoklonien sind kurze, plötzlich einschießende Kontraktionen der Muskulatur mit Bewegungseffekt.
Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.
Tremor, der meist im Rahmen der Parkinson-Krankheit auftritt. Meist bestehen ein Ruhetremor oder Halte- und Ruhetremor der Hände, der durch körperliche oder kognitive Anstrengung verstärkt wird.
Als Rigor wird ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems bezeichnet.
Eine Spastik ist eine pathologische Erhöhung des Muskeltonus bei zentralmotorischen Läsionen mit gesteigertem und geschwindigkeitsabhängigen Dehnungswiderstand der Muskeln.
Eine Poikilotonie beschreibt einen verminderten oder wechselnd stark ausgeprägten Muskeltonus.