Ablauf der Regeneration
Damit ein peripherer Nerv überhaupt regenerieren kann, müssen die Basallamina des distalen Axon-Abschnitts, die Schwann-Zelle und das Perikaryon mit proximalem Axonanteil erhalten bleiben.
Waller-Degeneration: Dabei degeneriert die Nervenfaser distal der Verletzung. Zuerst zerfallen Axone und Axonenden. Dieser Prozess läuft innerhalb weniger Stunden ab. Nach wenigen Tagen kommt es zur Degeneration der Myelinscheide distal der Läsion. Makrophagen phagozytieren die Zelltrümmer. Die Schwann-Zellen bleiben allerdings auch distal weiterhin erhalten. Im Perikaryon dezentralisiert sich der Zellkern und die Nissl-Schollen schwinden (= Chromatolyse).
Nach etwa drei Wochen beginnt die Regenerationsphase: Die aus dem Endoneurium eingewanderten Makrophagen sezernieren Wachstumsfaktoren. Daraufhin proliferieren die Schwann-Zellen distal und proximal und lagern sich zu sog. zusammen. Durch die Expression neurotropher Faktoren der distal liegenden Schwann-Zellen wandert ein Fortsatz entlang der Leitschiene nach distal. Sobald ein Axonfortsatz sein Ziel erreicht hat, d.h. einen synaptischen Anschluss gewinnt, beenden die anderen Sprosse ihr Wachstum und sterben ab. Schließlich erfolgt die Remyelinisierung von proximal nach distal.