Bedarf und Versorgung
Der Bedarf an medizinischer Versorgung wird in einen subjektiven und einen objektiven Bedarf unterteilt.
Der subjektive Bedarf beschreibt den subjektiven Wunsch der Patienten nach Versorgung.
Der objektive Bedarf bemisst sich an dem tatsächlichen Vorhandensein einer Krankheit oder Funktionseinschränkung.
Ein latenter Bedarf liegt vor, wenn ein objektiver Bedarf besteht, aber kein subjektiver Bedarf vorhanden ist. Dies kann z. B. bei Menschen der Fall sein, die unter einer psychischen Störung leiden, bei der es keine Krankheitseinsicht gibt. Es gibt auch den umgekehrten Fall, dass ein subjektiv hoher Bedarf besteht, aber objektiv der Bedarf niedrig ist. Dies wäre bei hypochondrischen Menschen der Fall, die das Bedürfnis nach medizinischer Versorgung haben, obwohl objektiv kein Krankheitsbefund vorliegt.
Die Diskrepanz zwischen subjektivem und objektivem Bedarf wird als Over- bzw. Under-Utilization bezeichnet. Dabei steht () für eine Nachfrage trotz fehlendem objektivem Bedarf, () für einen Nachfragemangel trotz objektiv vorhandenem Bedarf.