Eriksons Stufenmodell (1973)
Auf Freuds triebtheoretisches Entwicklungsmodell wurden im Laufe der Zeit Ergänzungen hinzugefügt, um der Komplexität der kindlichen Entwicklung gerecht zu werden. Vor allem triebferne Aspekte der Ich-Entwicklung und das soziale Verhalten (Objektbeziehungstheorie) wurden dabei berücksichtigt. Die psychoanalytische Theorie des Es, des Ichs und des Über-Ichs bleibt weiterhin Grundlage der Betrachtung.
Erikson zufolge gibt es acht Phasen der sozialen Entwicklung. In jeder dieser Phasen durchlebt der Mensch eine Krise, deren positive Bewältigung zu persönlichem Wachstum führt. Sollte er außerstande sein, die Konflikte der jeweiligen Lebensphase zu lösen, so kann er die nächsthöhere Entwicklungsstufe nicht voll und ganz erreichen. Er verharrt in unangemessenen Lösungsmustern früherer Entwicklungsstadien.
Erikson lehnt sich mit seinem Modell an Freud an und benennt auch die ersten Phasen gleich. Der Unterschied zwischen Freud und Erikson besteht darin, dass die zu lösenden Konflikte und Krisen Natur sind. D.h. Die Ich-Identität wird in Abhängigkeit zur sozialen Umwelt, d.h. Familie und Gesellschaft betrachtet. Beide interagieren miteinander, wohingegen die soziale Umwelt bei Freud nicht berücksichtigt wird.