Das vordere Längsband (Lig. longitudinale anterius) und das hintere Längsband (Lig. longitudinale posterius) liegen direkt am Wirbelkörper. Das Lig. longitudinale anterius zieht vom vorderen Atlasbogen bis zum Os sacrum; das Lig. longitudinale posterius vom Discus intervertebralis unterhalb des Axis (C2) bis zum Os sacrum. Über die Membrana tectoria setzt sich das hintere Längsband bis zum Os occipitale fort; über die Membrana atlantooccipitalis anterior das vordere Längsband. Das Lig. longitudinale posterius ist schmaler als das Lig. Longitudinale anterius. Da es sehr nah an der Flexions-/Extensionsachse liegt, ist seine Belastung sehr gering, ganz im Gegensatz zum stärker belasteten und daher breitem Lig. longitudinale anterius. Die Wirbelkörperbänder sichern die und hemmen die Dorsalextension (Lig. longitudinale anterius) bzw. die Ventralflexion (Lig. longitudinale posterius) der Wirbelsäule.
Wirbelkörperbänder: Das vordere und hintere Längsband (Lig. longitudinale anterius et posterius) liegen direkt am Wirbelkörper und ziehen vom Atlas (C1) bzw. vom Axis (C2) bis zum Os sacrum.
Wirbelbogenbänder: Die Ligg. flava sind zwischen den Wirbelbögen (Arcus vertebrae) ausgespannt und begrenzen die Foramina intervertebralia. Zwischen den Dornfortsätzen (Processus spinosi) befinden sich die Ligg. interspinalia. Das Lig supraspinale zieht von der Spitze des Dornfortsatzes des 7. Halswirbels über die Dornfortsatzspitzen der kaudal gelegenen Wirbel hinweg bis zum Kreuzbein. Als kraniale Verlängerung des Lig. supraspinale zieht das Nackenband (Lig. nuchae) von der Protuberantia occipitalis externa bis zum Dornfortsatz des 7. Halswirbels. Die Ligg. intertransversaria sind zwischen den Querfortsätzen (Proc. transversi) ausgespannt.

Wirbelkörper- und Wirbelbogenbänder (Schema)
Ansicht von schräg links-dorsal. Links oben: Wirbelkörperbänder, rechts oben und unten: Wirbelbogenbänder.
(aus Schünke, Schulte, Schumacher, Prometheus, Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme, 2014, Grafiker: Karl Wesker)