Der Bulbus oculi hat einen Durchmesser von ca. 24 mm. Man unterscheidet drei anatomische Linien: Die Linie des größten Umfangs wird Äquator genannt und teilt den Augapfel in zwei annähernd gleich große Hälften. Außerdem unterscheidet man die Augenachse (Axis bulbi) und die Sehachse. Die Augenachse verläuft vom Zentrum der Kornea bis zum Ansatzpunkt des Sehnerven (Papilla nervi optici). Im Gegensatz dazu verläuft die Sehachse vom Mittelpunkt der Kornea bis zur Fovea centralis (Stelle des schärfsten Sehens). Zudem gibt es noch die optische Achse, diese verläuft durch die Mitte der Pupille, die Krümmungsmittelpunkte der Linse und den Augenmittelpunkt. Sehachse und optische Achse weichen ca. 5° voneinander ab.
Sicht von kranial auf beide Augen. Der Äquator teilt den Bulbus transversal in zwei annähernd gleich große Hälften.
Die Sehachse verläuft vom Zentrum der Kornea bis zur Fovea centralis (Stelle des schärfsten Sehens) während die Augenachse oder Orbitaachse von der Kornea bis zur Papilla nervi optici, der Austrittstelle des Sehnerven, verläuft. Die optische Achse verläuft durch die Pupillenmitte, die Krümmungsmittelpunkte der Linse und den Augenmittelpunkt. Sehachse und optische Achse weichen ca. 5° voneinander ab. Orbitaachse und Sehachse differieren um ca. 23°, weshalb die Stelle des schärfsten Sehens lateral des blinden Flecks liegt.

Äußere Augenmuskeln (kraniale Ansicht)
In der lateralen Ansicht erkennt man den Ursprung von fünf der sechs äußeren Augenmuskeln (M. rectus superior, inferior, medialis und lateralis und M. obliquus superior) im Anulus tendineus communis. Auch die Ansatzstelle des M. obliquus inferior am unteren Orbitarand (im Bild links oben) ist gut zu erkennen. Sehr gut sieht man auch den Verlauf des M. obliquus superior über die Trochlea.
(aus Schünke, Schulte, Schumacher, Prometheus, Kopf- Hals und Neuroanatomie, Thieme, 2014; Grafiker: Karl Wesker)
Sehnerv
Die Papilla nervi optici bildet die Durchtrittstelle des Sehnerven durch die Retina von hier ziehen die Axone der Ganglienzellen als N. opticus ins Zwischenhirn. Da der N. opticus einen Teil des Gehirn bildet ist er auch von den drei Hirnhäuten umgeben: Dura mater, Arachnoidea und Pia mater. Der Subarachnoidalraum ist verbunden mit dem des restlichen Gehirns. (Hämatoxylin-Eosin-Färbung; 6-fache Vergrößerung)
(aus Kühnel, Taschenatlas Histologie, Thieme, 2014)
Schematischer Aufbau der Retina
Durch den inversen Aufbau der Retina muss das Licht erst sämtliche Schichten durchqueren bevor es auf die lichtempfindlichen Teile der Stäbchen und Zapfen trifft. Das Lichtsignal wird dann von den Stäbchen und Zapfen in ein elektrisches Signal umgewandelt. Das Signal mehrerer Rezeptorzellen wird an eine bipolare Zelle weitergeleitet. Im histologischen Schnitt erkennt man auch, dass die äußere Körnerschicht wesentlich dichter gepackte Zellkerne enthält als die innere Körnerschicht. Im nächsten Schritt wird das Signal an Ganglienzellen weitergeleitet, deren Axone dann den N. opticus bilden und ins Gehirn ziehen.
(nach Lüllmann-Rauch, Taschenlehrbuch Histologie, Thieme Verlag, 2015)