Direkte Blutdruckmessung
Die direkte (blutige) Blutdruckmessung wird in der Intensivmedizin häufig angewandt. Hierbei wird eine Kanüle in die Arterie (meist A. radialis) eingebracht und mit einem Manometer verbunden. Über einen Druckwandler (Transducer) werden die mechanischen Druckschwankungen in elektrische Signale umgewandelt. Auf diese Weise lässt sich der Blutdruck kontinuierlich überwachen.

Aufbau einer Messkette zur arteriellen Blutdruckmessung
Ein arterieller Katheter ist über einen luftleeren, mit Kochsalz gefüllten dünnen Schlauch mit einem Druckwandler verbunden. Die durch den arteriellen Puls verursachten Druckwellen werden im Druckaufnehmer in elektrische Impulse umgewandelt und über einen Verstärker als Kurve auf dem Monitor aufgezeichnet.
(aus Hengesbach et al., Checkliste Medical Skills, Thieme, 2013 )Blutdruckmessung nach Riva-Rocci
Zur unblutigen Blutdruckmessung nach Riva-Rocci wird in Herzhöhe eine Manschette um den Oberarm gelegt und auf einen Druck deutlich über dem erwarteten systolischen Wert aufgepumpt. In der Ellenbogenbeuge auskultiert man mit einem Stethoskop die A. brachialis, während man langsam den Manschettendruck senkt. Solange der Druck in der Manschette höher ist als der systolische Blutdruck, ist die Arterie völlig verschlossen und es kann kein Blut durch sie hindurchströmen. Sobald der Druck jedoch den systolischen Blutdruck unterschreitet, strömt während der systolischen Blutdruckspitzen kurzzeitig Blut durch das Gefäß. Die dabei entstehenden pulssynchronen Turbulenzen sind mit dem Stethoskop als sogenannte zu hören. Der Druck, den man bei Auftreten der Korotkow-Geräusche abliest, entspricht dem systolischen Druck.

Arbeitsdiagramm (Druck-Volumen-Diagramm) des linken Ventrikels
A–B = Anspannungsphase, B–C = Austreibungsphase, C–D = Entspannungsphase, D–A = Füllungsphase. Die Fläche, die von diesen Strecken umschrieben wird, entspricht der vom Herzen während eines Herzzyklus geleisteten Druck-Volumen-Arbeit.
(Links: aus Behrends et al., Duale Reihe Physiologie, Thieme, 2017. Rechts: aus Endspurt Physiologie 1, Thieme, 2015.)
Nierenarterienstenose links (Pfeil)
Die Stenosierung einer oder beider Nierenarterien führt zur Abnahme des renalen Perfusionsdruckes und somit zu einer chronisch gesteigerten Reninsekretion. Folge ist die Entwicklung eines Bluthochdrucks (=renovaskuläre Hypertonie).
Abgebildet ist hier eine intraarterielle Angiografie (Gefäßdarstellung): Nach Punktion der Arteria femoralis wird über einen Katheter unter Durchleuchtung ein iodhaltiges Kontrastmittel injiziert. Man erkennt gut die Aorta abdominalis und die Abgänge beider Nierenarterien.
(aus Behrends et al., Duale Reihe Physiologie, Thieme, 2010)