Unter dem Einfluss von FSH (follikelstimulierendes Hormon), dessen Konzentration bereits am Ende der Lutealphase des vorangegangenen Zyklus ansteigt, reifen im Ovar einige Follikel (40–100) heran (Rekrutierung). FSH stimuliert in den Granulosazellen der Follikel die Produktion von Östrogenen, besonders Östradiol, fördert dabei die Teilungsrate der Granulosazellen und induziert die Ausbildung von Rezeptoren für FSH und LH (luteinisierendes Hormon) auf den Follikelzellen. LH dagegen bewirkt in den Thekazellen die Synthese von und . Die Androgene der Thekazellen können in den benachbarten Granulosazellen durch eine , deren Synthese und Aktivität durch FSH stimuliert werden, zu Östradiol umgewandelt werden. Die Steroidhormone reichern sich zum einen im Follikelhohlraum (Antrum folliculi) an, gelangen aber auch in den Blutkreislauf. Die kleinen Follikel produzieren zu Beginn noch wenig, mit zunehmender Größe immer mehr und auch Inhibin. Durch die steigenden Konzentrationen von Östrogen und Inhibin, das selektiv die FSH-Ausschüttung der Hypophyse hemmt, sinkt die FSH-Konzentration () und die Heranreifung weiterer Follikel wird gehemmt.
Unter dem Einfluss hypothalamischer, hypophysärer und im Ovar gebildeter Sexualormone reift im Ovar jeden Monat ein befruchtungsfähiges Ei heran. Wird das Ei nicht befruchtet, wird es zusammen mit dem Endometrium abgestoßen und es kommt zur monatlichen Blutung (Menstruation). Anschließend beginnt der Zyklus von neuem.
Dieser Zyklus (Menstruationszyklus) dauert im Durchschnitt 28 Tage. Er beginnt definitionsgemäß mit dem 1. Tag der Menstruationsblutung, die ca. 2–6 Tage dauert, und gliedert sich in 2 Abschnitte, die Follikelphase und die Lutealphase. Während die Lutealphase konstant 14 Tage dauert, kann die Länge der Follikelphase abhängig von der Gesamtzyklusdauer schwanken. Zwischen den beiden Phasen findet der Eisprung (Ovulation) statt.
Die hormonelle Steuerung erfolgt über die hypothalamisch-hypophysäre Achse der Sexualhormone: Die pulsatile Freisetzung von GnRH aus dem Hypothalamus stimuliert in der Hypophyse die ebenfalls pulsatile Freisetzung von FSH und LH. Die beiden Gonadotropine FSH und LH wiederum steuern die Sekretion der effektorischen Hormone Östradiol und Progesteron, die im Ovar gebildet werden.
Hier gibt es eine grafische Übersicht über die homonellen und physiologischen Vorgänge während eines Menstruationszyklus.