Definition
Nierenzellkarzinom
Das Nierenzellkarzinom ist ein von den Tubuluszellen der Niere ausgehendes Adenokarzinom.
Epidemiologie
Das Nierenzellkarzinom ist der häufigste solide Tumor der Niere (ca. 85% d.F.) und macht ca. 3% (Männer: 3,5%, Frauen: 2,5%) aller Tumorerkrankungen aus.
Die Inzidenz liegt bei ca. 10/100 000 Einwohner/Jahr, Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 55. und 70. Lebensjahr. Das mittlere Erkrankungsalter ist bei Frauen 71 Jahre und bei Männern 68 Jahre.
Erbliche Tumoren entwickeln sich häufig schon zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Das Von-Hippel-Lindau-Syndrom ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte neuroektodermale Systemerkrankung aus der Gruppe der Phakomatosen. Die Erkrankung ist typischerweise mit einer Angiomatosis retinae und/oder ZNS-Hämangioblastomen assoziiert. Begleitend können Nierenzellkarzinome und Nierenzysten, Phäochromozytome, Pankreaszysten und Zystadenome in Pankreas oder Nebenhoden bestehen.
Unter einer Nierenzyste versteht man einen mit klarer Flüssigkeit gefüllten und von einer Kapsel umgebenen Hohlraum im Parenchym der Niere ohne Verbindung zum Nierenkelchsystem.
Das Nebennierenrindenkarzinom ist ein von der Nebennierenrinde ausgehender maligner parenchymaler Tumor, der in allen 3 Schichten der NNR entstehen kann.