Allgemeiner Aufbau
Die innere Augenhaut, auch Retina genannt, gliedert sich in die Pars caeca und die Pars optica. Die Pars caeca überzieht den Ziliarkörper und die Hinterfläche der Iris. An der Ora serrata geht die Pars caeca in die Pars optica über, die den hinteren Abschnitt des Bulbus auskleidet und den lichtempfindlichen Teil der Netzhaut bildet. Die beiden Teile der Retina lassen sich jeweils in zwei Blätter unterteilen. Das äußere Blatt ist bei beiden gleich und besteht aus dem Stratum pigmentosum retinae, einem einschichtigen Epithel von Pigmentzellen. Die Retina ist entwicklungsgeschichtlich ein in das Auge verlagerter Teil des Zwischenhirns. Die Pars optica der Netzhaut besteht neben dem Stratum pigmentosum (äußeres Blatt) aus dem komplex differenzierten Stratum nervosum (inneres Blatt).
Netzhautablösung
Zwischen dem Stratum pigmentosum und dem Stratum nervosum bleibt lebenslang ein kapillärer Spalt bestehen. Nur an der und der Durchtrittstelle des Nervus opticus () sind die beiden Blätter miteinander verbunden. Lösen sich diese beiden Blätter voneinander spricht man von einer Netzhautablösung, was einen augenärztlichen Notfall darstellt und im ungünstigsten Fall zur Erblindung führen kann. Die Ablösung der Netzhaut kann verschiedene Ursachen haben. Ein Beispiel ist die teilweise Verflüssigung des bei älteren Menschen. Dadurch hebt sich der Glaskörper von der Retina ab. Wenn diese Ablösung nur unvollständig erfolgt, können die dabei entstehenden Zugkräfte zu einer Trennung der beiden Retinablätter führen. Symptome sind z.B. das Sehen von schwarzen Punkten, einem Vorhang oder Schatten. Es können auch Lichtblitze wahrgenommen werden. Bei einer Netzhautablösung kommt es zur kompletten Erblindung im betroffenen Bereich der Retina. Da diese Bereiche aber durch das Gehirn „ergänzt“ werden, bleibt die lokale Erblindung meist unbemerkt.