Bei Kindern können Herzrhythmusstörungen angeboren sein oder sekundär in Zusammenhang mit angeborenen Herzfehlern, Kardiomyopathien, entzündlichen Erkrankungen und chirurgischen Eingriffen auftreten. Bei der Einschätzung von Frequenzanomalien sind die altersabhängigen Normalwerte hilfreich.
Altersabhängige Normalwerte der Herzfrequenz im Ruhe-EKG (nach AWMF-Leitlinie „Bradykarde Herzrhythmusstörungen im Kindes- und Jugendalter“, 2013)
Alter | Frequenzbereich (/min) | Mittelwert (/min) |
< 1 Tag | 93–154 | 123 |
1–2 Tage | 91–159 | 123 |
3–6 Tage | 91–166 | 129 |
1–3 Wochen | 107–182 | 148 |
1–2 Monate | 121–179 | 149 |
3–5 Monate | 106–186 | 141 |
6–11 Monate | 109–169 | 134 |
1–2 Jahre | 89–151 | 119 |
3–4 Jahre | 73–137 | 108 |
5–7 Jahre | 65–133 | 100 |
8–11 Jahre | 62–130 | 91 |
12–15 Jahre | 60–119 | 85 |
Bei Kindern ist eine respiratorische Arrhythmie physiologisch: Bei der Inspiration kommt es zu einem Anstieg, bei der Exspiration zu einer Abnahme der Herzfrequenz.
Beim angeborenen Long-QT-Syndrom besteht infolge von verschiedenen Mutationen der Ionenkanäle der Herzmuskelzellen eine Verlängerung des QT-Intervalls mit einer erhöhten Neigung zu Torsade-de-pointes-Tachykardien mit Synkopen und plötzlichen Todesfällen.
Bei Präexzitationssyndromen bestehen zusätzliche Leitungsbahnen zwischen Vorhof und Kammer, die eine höhere Leitungsgeschwindigkeit als der AV-Knoten aufweisen und zur vorzeitigen Erregung der Herzkammern führen.