Pankreasverletzungen
Aufgrund der retroperitonealen Lage des Pankreas sind Verletzungen selten (0,5–3% aller Oberbauchtraumata), gehen aber mit einer hohen Mortalität (bis zu 90%) einher. Meist liegt ein massives stumpfes oder penetrierendes Oberbauchtrauma vor. Die Pankreasverletzung wird in 4 Schweregrade eingeteilt:
Grad 1: oberflächliche Kontusion, geringe Parenchymverletzung, keine Eröffnung des Gangsystems
Grad 2: tiefer Einriss, Verletzung des Ductus pancreaticus im Körper- oder Schwanzbereich
Grad 3: tiefer Einriss, Verletzung des Ductus pancreaticus im Kopfbereich
Grad 4: tiefer Einriss, Verletzung des Ductus pancreaticus im Kopfbereich sowie Ruptur des Duodenums oder des Ductus choledochus.
Die ist schwierig, da Laboruntersuchungen (Amylase, Lipase) nur eine geringe Spezifität haben, die Sonografie des Oberbauchs meist durch Luftüberlagerungen erschwert und selbst eine CT nicht immer wegweisend ist. Mittels ERCP können Gangverletzungen dargestellt werden. In der Regel wird die Diagnose im Rahmen einer explorativen Laparotomie gestellt (meist Polytrauma mit Verletzungen weiterer Organe).