Definition
Harnblasenkatheter
Ein Harnblasenkatheter ist ein Drainagesystem, das die Urinableitung aus dem unteren Harntrakt gewährleistet.
Indikationen
Die Anlage eines Harnblasenkatheters kann aus therapeutischen oder diagnostischen Gründen notwendig sein.
Flüssigkeitsbilanzierung (bei intensivpflichtigen Patienten oder bei langen Operationen oder großen abdominellen Operationen)
Gewinnung von sterilem Urin, welcher einer mikrobiologischen Untersuchung unterzogen wird.
Durchführung einer Blasenspülung (z.B. zur Entfernung von Koageln nach Blasenblutungen)
Einbringen von Medikamenten in die Blase (z.B. lokale Chemotherapie beim Harnblasenkarzinom)
Blasenentleerungsstörungen
akute Entzündungen (z. B. Pyelonephritis
, Epididymitis , Prostatitis) mit behindertem Harnabflussinfravesikale Obstruktion (z. B. Prostataadenom)
Trauma im Bereich der ableitenden Harnwege oder nach urologischen Operationen.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Eine Epididymitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Nebenhodens. Bei Mitbeteiligung des Hodens spricht man von einer Epididymoorchitis.
Die Zystitis ist eine meist auf die Schleimhaut begrenzte Entzündung der Harnblase unterschiedlicher Ursache.
Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.