Definition
Dialyseshunt
Ein Dialyseshunt ist eine chirurgisch angelegte AV-Fistel, die zum Zweck der Hämodialyse wiederholt punktiert werden kann.
Indikationen
Ein Dialyseshunt wird angelegt, wenn eine chronische Niereninsuffizienz vorliegt und die Dialysepflichtigkeit erwartet wird.
Technik
Akut kann eine Hämodialyse über einen großlumigen (Shaldon-Katheter) oder doppellumigen (Hickmann-Katheter) Zugang in der V. jugularis oder V. subclavia durchgeführt werden (passagerer Shunt).
Zur dauerhaften Hämodialyse wird ein künstlicher AV-Shunt, der wiederholt punktiert werden kann, angelegt. Das notwendige Shuntvolumen beträgt 200 ml/min. Dazu wird am nicht dominanten Arm eine Verbindung zwischen einer Extremitätenarterie und -vene geschaffen (End-zu-Seit-Anastomose in Lokalanästhesie). Meist werden V. cephalica und A. radialis verwendet (), möglich ist aber auch ein Shunt zwischen V. mediana cubiti und A. cubitalis () oder zwischen V. basilica und A. brachialis (). Der Shunt muss innerhalb der ersten Wochen durch Abbinden der Venen „trainiert“ werden, um entsprechend zu dilatieren. Nach ca. 4–8 Wochen kann er punktiert werden.