Nomenklatur der Enzyme
Bis auf eine kleine Gruppe von RNA-Molekülen mit katalytischer Aktivität (Ribozyme) handelt es sich bei allen Enzymen um Proteine. Voraussetzung für ihre funktionelle Aktivität ist ihre korrekte Konformation (Primär-, Sekundär-, Tertiär- und ggf. auch Quartärstruktur). Einige Enzyme benötigen darüber hinaus zusätzliche niedermolekulare chemische Komponenten (Cofaktoren), die vorübergehend funktionelle Gruppen binden.
Viele Enzyme besitzen allgemeine Namen (Trivialnamen). Während die meisten von ihnen durch das Anfügen das Suffix „-ase“ an ihr Substrat oder ihre Funktion ihren Namen erhielten (z.B. Urease, DNA-Polymerase), sind andere beispielsweise nach ihrer allgemeinen Funktion (z.B. Pepsin, das bei der Verdauung aktiv ist [gr. pepsis, Verdauung]) benannt. Gelegentlich hat ein und dasselbe Enzym verschiedene Namen oder zwei unterschiedliche Enzyme tragen denselben Namen. Um einem gewissen Wildwuchs bei der wachsenden Zahl neu entdeckter Enzyme zu begegnen und die Kommunikation zu erleichtern, wurde eine Enzymkommission ins Leben gerufen, die internationale Richtlinien zur Benennung und Klassifizierung von Enzymen festgelegt hat. Nach diesem System werden Enzyme in 7 Hauptklassen eingeteilt, von denen jede Unterklassen besitzt und diese weitere Unterklassen.