Anatomischer und physiologischer Muskelquerschnitt
Bei Muskeln kann man einen anatomischen und einen physiologischen Querschnitt unterscheiden. Der anatomische Querschnitt entspricht einem Schnitt quer zur Längsrichtung des Muskels. Der physiologische Muskelquerschnitt beschreibt eine hypothetische Querschnittsfläche des Muskels, die entsteht, wenn man die im Muskel vorhandenen kontraktilen Elemente (= Muskelfasern) senkrecht zu ihrer Verlaufsrichtung schneidet. Dadurch wird der physiologische Muskelquerschnitt in erster Linie durch die Dicke der einzelnen Muskelfaser bestimmt. Bei einem spindelförmigen Muskel laufen die Muskelfasern in Kontraktionsrichtung, deshalb liegt der physiologische Querschnitt beim spindelförmigen Muskel ebenfalls quer zur Muskelrichtung und entspricht so dem anatomischen Querschnitt. Beim mit schräg verlaufenden Muskelfasern ist der physiologische Querschnitt größer als der anatomische, da man hier von 2 Querschnittsflächen ausgeht, die im spitzen Winkel aufeinander stehen und senkrecht zu den Fasern liegen. Dies führt zu einer wesentlich größeren Querschnittsfläche mit höherem Faseranteil als beim anatomischen Querschnitt, was im Vergleich zum spindelförmigen Muskel zu einer höheren Kraftausbeute beim gefiederten Muskel führt.