Definition
Störungen der Sexualpräferenz (ICD-10)
Bei einer Störung der Sexualpräferenz ist die sexuelle Befriedigung der Betroffenen an von der gesellschaftlichen Norm abweichende Bedingungen (Partner oder Objekte) geknüpft. Häufig ist dies mit einem suchtartigen Charakter und Verlust der Impulskontrolle verbunden.
Die Definition eines sexuellen Verhaltens als abweichend zu bezeichnen ist stark kultur- und epochenabhängig! So wurde z.B. die Homosexualität in früheren Lehrbüchern der Psychiatrie zu den „sexuellen Perversionen“ gezählt.
Paraphile Störungen (ICD-11)
Kennzeichen einer paraphilen Störung ist ein intensives Muster atypischer sexueller Erregung, das sich in sexuellen Gedanken, dranghaften Bedürfnissen oder Verhaltensweisen äußert. Typischerweise richtet sie sich gegen Personen, die nicht einwilligungsfähig sind oder nicht eingewilligt haben, oder die Art des paraphilen Verhaltens ist mit einem erheblichen Verletzungsrisiko für die Betroffenen und ihre Sexualpartner verbunden.
Zur Gruppe der Angststörungen gehören heterogene psychische Erkrankungen, denen ein intensives Angsterleben gemeinsam ist. Für die Intensität dieses Gefühls besteht jedoch kein rechtfertigender und realer Auslöser. Die Angst geht mit vegetativen Begleitsymptomen und einem Vermeidungsverhalten der Betroffenen einher.
Bei einer Zwangsstörung drängen sich den Patienten – gegen ihren inneren Widerstand – immer wieder bestimmte Vorstellungen, Denkinhalte und/oder Handlungsimpulse auf, die als dem eigenen Ich zugehörig erkannt, aber als unangenehm, unsinnig und Ich-fremd empfunden werden. Der Versuch, sie zu unterdrücken, löst Angst aus.
Persönlichkeitsstörungen sind psychische Störungen, bei denen die Betroffenen über Persönlichkeitszüge verfügen, die mit anhaltendem (nicht auf eine Krankheitsepisode beschränktem), starrem und der jeweiligen kulturellen Norm nicht entsprechendem Verhaltensmuster verbunden sind. Es bestehen ein ausgeprägter subjektiver Leidensdruck für den Betroffenen und/oder seine Umwelt und meistens deutliche Einschränkungen der sozialen Interaktion.
Die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist charakterisiert durch antisoziales Verhalten: Die Betroffenen missachten soziale Normen und Regeln, sind sehr impulsiv und neigen zu aggressivem Verhalten.