Definition
Nystagmus
Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.
Grundlagen
Physiologischerweise dient ein Nystagmus der Blickstabilisierung bei Eigenbewegungen (= vestibulookulärer Nystagmus) oder der Betrachtung bewegter Objekte (= optokinetischer Nystagmus). In seitlicher Extremstellung der Bulbi (bei ca. 40°) tritt außerdem ein Endstellnystagmus auf (auch erschöpflicher horizontaler Nystagmus genannt).
Am häufigsten findet sich ein sog. Rucknystagmus mit einer langsamen Phase in eine Blickrichtung und einer schnellen (ruckartigen) Phase in die Gegenrichtung. Die Schlagrichtung des Nystagmus wird hierbei nach der schnellen Phase benannt. Seltener liegt ein vor, bei dem beide Phasen gleich schnell sind. Letzterer ist immer pathologisch.
Der akute einseitige Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis) ist ein plötzlicher, einseitiger Ausfall des Vestibularapparats mit Nausea, Drehschwindel, Fallneigung und Spontannystagmus.
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch "ataxia" = Unordnung)
Bei Albinismus handelt es sich um eine angeborene Stoffwechselstörung mit einem okulären oder okulokutanen Ausfall der Melaninsynthese sowie Aplasie der Fovea.
Als Amblyopie wird die entwicklungsbedingte, funktionelle Sehschwäche eines Auges bei normalem morphologischem Augenbefund bezeichnet, die auf einer gestörten zentralnervösen visuellen Verarbeitung beruht.
Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist ein episodischer, lagerungsabhängiger Schwindel mit rezidivierenden, kurzen Drehschwindelattacken sowie häufig mit Übelkeit, Erbrechen und Oszillopsien.