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        1. Steckbrief
        2. Grundlagen
        3. Sensibilitätsausfälle
        4. Sensible Reizerscheinungen
        5. Diagnostik
        6. Mögliche Diagnosen
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Sensibilitätsstörungen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Sensibilitätsstörungen sind Störungen der Empfindung von Berührung, Schmerz, Temperatur, Druck, Lage und Vibration („Qualitäten“). Es können alle oder nur einzelne Qualitäten betroffen sein. Quantitativ unterscheidet man zwischen Ausfällen der sensiblen Reize und sensiblen Reizerscheinungen.

Die wichtigste Voraussetzung für die Ursachenfindung ist die Kenntnis der Anatomie des sensiblen Systems, welches in einen peripheren und einen zentralen Anteil unterteilt wird:

Rezeptoren, Nerven, Plexus und Hinterwurzeln stellen den peripheren Teil dar.

Zum zentralen Teil gehören die spinalen Bahnsysteme (Hinterstrangsystem, Vorderseitenstrangsystem, spinozerebelläre Bahnen) und das thalamokortikale System (Thalamus, sensorischer Kortex und Verbindungen).

Anhand der Lokalisation, Ausdehnung und Art der sensiblen Störung können Rückschlüsse auf die mögliche Ursache gezogen werden:

  • Halbseitige Sensibilitätsstörungen haben ihre Ursache meist in zentralen Läsionen (Hirn- oder Rückenmarksläsion).

  • (Überwiegend symmetrische) beidseitige Sensibilitätsstörungen entstehen bei Rückenmarksläsionen. Pathognomonisch ist hier die dissoziierte Sensibilitätsstörung.

  • (Einseitige bzw. deutlich asymmetrische) fokale Sensibilitätsstörungen finden sich bei Läsionen peripherer Nerven und Plexus oder bei kleineren zentralen Läsionen.

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    Grundlagen

    Wie andere Systeme auch hat das sensible System einen zentralen und einen peripheren Anteil. Diese Unterteilung ist primär für die Diagnosestellung sowie im Verlauf für die Behandlung relevant.

    Peripherer Anteil des sensiblen Systems

    Zum peripheren Anteil gehören die Rezeptoren, die Nerven, die Plexus und die Hinterwurzeln des Rückenmarks.

    Spezifische Rezeptoren registrieren die verschiedenen sensiblen Qualitäten: Mechano- und Thermorezeptoren nehmen externe Reize auf (Berührung, Vibration, Temperatur), registrieren Körperhaltung, Gelenkstellung, Muskel- und Sehnenspannung und nehmen Schmerzreize auf. Die Reize werden als über periphere Nerven und Plexus des Rückenmarks weitergeleitet. Die Perikarya der 1. affarenten Neurone liegen in den im Spinalganglien. Die peripheren Nerven nehmen die Reize aus ihren Innervationsgebieten auf, welche in der Abbildung schematisch dargestellt sind.

    Dermatom

    Als Dermatom wird das von einem Rückenmarkssegment versorgte sensible Hautareal bezeichnet.

    Anästhesie

    Eine Anästhesie bezeichnet den Ausfall des Berührungsempfindens einer Körperregion.

    Analgesie

    Bei einer Analgesie fehlt das Schmerzempfinden im betroffenen Areal.

    Dysästhesie

    Als Dysästhesien werden allgemein unangenehm veränderte sensible Wahrnehmungen bezeichnet. Darunter fallen neben dem Sensibilitätsausfall (Anästhesie) auch die sensiblen Reizerscheinungen Para-, Hyper- und Hypästhesie.

    Hyperästhesie

    Bei Hyperästhesie kommt es zu einer verstärkten Empfindung nicht schmerzhafter Reize.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Hyperalgesie

    Eine Hyperalgesie beschreibt eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit (= herabgesetzte Schmerzreizschwelle).

    Hyperpathie

    Bei einer Hyperpathie ist die Schmerzschwelle erhöht, gleichzeitig ist das Schmerzempfinden gesteigert (d.h. überschwellige Reize werden verstärkt empfunden).

    Allodynie

    Allodynie bezeichnet eine sensible Reizerscheinung, bei der nichtschmerzhafte Reize eine Schmerzempfindung auslösen.

    Juckreiz (Pruritus)

    Juckreiz (Pruritus) ist eine von der Haut oder Schleimhaut ausgehende subjektive Missempfindung, verbunden mit dem Verlangen zu Reiben oder Kratzen. Er kann lokalisiert oder generalisiert auftreten sowie mit oder ohne Hautveränderungen einhergehen.

    Elektromyografie (EMG)

    Die Elektromyografie ist eine invasive Untersuchung der elektrischen Muskelaktivität mittels konzentrischer Nadelelektroden.

    Elektroneurografie (ENG)

    Bei der Elektroneurografie erfolgt die Messung der Aktionspotenziale nach elektrischer Stimulation eines Nervs. Über die Latenzzeit zwischen Reizimpuls und -antwort ist die Bestimmung der motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) möglich.

    Evozierte Potenziale (EP)

    Evozierte Potenziale zeigen die elektrische Reizantwort des Nervensystems auf sensible bzw. sensorische Stimulation. Sie geben Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der untersuchten Leitungsbahnen.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Hirntumoren

    Hirntumoren sind primäre oder sekundäre Neubildungen des zentralen Nervensystems.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Guillain-Barré-Syndrom

    Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine akute erworbene demyelinisierende Polyradikulitis als Folge einer Autoantikörperbildung gegen Myelinproteine vorwiegend motorischer Nerven, wodurch es zu aufsteigenden Paresen unterschiedlichen Ausmaßes bis hin zu einer Tetraparese und Atemlähmung kommen kann.

    Spinalkanalstenose

    Die Spinalkanalstenose ist eine radiologisch-morphologische Beschreibung für eine signifikante Einengung des Spinalkanals, die im Verlauf häufig mit klinischen Beschwerden durch Schädigung der Spinalnervenwurzeln und ggf. des Rückenmarks durch fortschreitende degenerative Veränderungen an den Wirbelsäulensegmenten einhergeht.

    Konus- und Kauda-Syndrom

    Als Konus-Syndrom wird die spinale Kompression des Conus medullaris (S3–S5) in Höhe des 1. Lendenwirbelkörpers mit „Reithosenanästhesie“, Miktions-, Defäkations- und Sexualfunktionsstörungen bezeichnet. Bei zusätzlicher Schädigung der Cauda equina spricht man von Konus-Kauda-Syndrom. Läsionen unterhalb des 1. Lendenwirbelkörpers, die nur die Cauda equina betreffen, zeigen radikuläre motorische und sensible Ausfälle der unteren Extremitäten (Kauda-Syndrom).

    Spinales Syndrom

    Zu den spinalen Syndromen zählen Läsionen einzelner Rückenmarksbahnen, des (in-)kompletten Rückenmarkquerschnitts, des Konus medullaris und der Cauda equina. Je nach Höhe der Läsion und der betroffenen Rückenmarksanteile variiert die Symptomatik.

    Querschnittsyndrom

    Bei Querschnittsyndromen liegt eine Schädigung eines Teil oder des gesamten Rückenmarksquerschnitts vor, woraus je nach Höhe und Ausmaß der Läsion Lähmungen sowie Störungen der Sensibilität und autonomer Funktionen resultieren.

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Transitorische ischämische Attacke (TIA)

    Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

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      zuletzt bearbeitet: 21.06.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 02.04.2022
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