thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Nervensystem

  • Übersicht
  • Anatomische Grundlagen
  • Physiologische Grundlagen
  • Leitsymptome und Leitbefunde
    • Kopfschmerzen: Überblick K
    • Gesichtsschmerzen K
    • Tremor K
    • Rigor K
    • Dystonien K
    • Ballismus K
    • Athetose K
    • Neuropathische, zentrale und Phantomschmerzen K
    • Agnosie K
    • Apraxie K
    • Ataxien K
    • Faszikulationen K
    • Hypokinesie, Bradykinesie und Hypomimie K
    • Hyperkinesie K
    • Lähmungen K
    • Liquorrhö K
    • Meningismus und Nervendehnungszeichen K
    • Muskelkrämpfe K
    • Myoklonien K
    • Neglect K
    • Doppelbilder K
    • Gesichtsfeldausfälle K
    • Störungen des Sehvermögens bzw. Erblindung K
    • Pupillenstörungen K
    • Horner-Syndrom K
    • Augenbewegungsstörungen K
    • Nystagmus K
    • Opisthotonus K
    • Reflexanomalien K
    • Schwindel K
      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Grundlagen
      4. Ätiologie, Einteilung und Symptomatik
      5. Diagnostik
      6. Mögliche Diagnosen
    • Sensibilitätsstörungen K
    • Kopfschmerzen K
    • Brustschmerzen K
    • Neuralgiforme Schmerzen K
    • Radikuläre Schmerzen K
    • Rücken- und Kreuzschmerzen K
    • Stand- und Gangstörungen K
    • Veränderungen des Muskeltonus K
  • Diagnostische Möglichkeiten
  • Therapeutische Möglichkeiten
  • Motorik
  • Zentrales Nervensystem
  • Sinne und Sinnesorgane
  • Peripheres Nervensystem
  • Vegetatives Nervensystem
  • Somatosensorik
  • Regulation der Körperfunktionen
  • Enterisches Nervensystem
  • Bewusstsein und Lernen
  • Weitere Themen

Schwindel

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonym: Vertigo

Schwindel ist ein häufiges Symptom, das bei den unterschiedlichsten Erkrankungen auftreten kann. Ein Schwindel kann „systematisch“ sein, womit ein gerichteter Schwank-, Dreh- oder Liftschwindel gemeint ist, der meist auf Störungen des vestibulären Systems (peripher oder zentral) zurückgeht. Eine diffuse Symptomatik mit ungerichteter Stand- und Gangunsicherheit, Bewusstseins- und Sehstörungen wird als „unsystematischer Schwindel“ bezeichnet (→ Einteilung).

Entscheidend für die Diagnosestellung ist eine gründliche Anamnese sowie eine eingehende klinische Untersuchung, auf deren Basis oft schon eine Diagnose gestellt werden kann.

    Abbrechen Speichern

    Definition

    Definition:
    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Grundlagen

    Schwindel ist häufig: Er betrifft etwa ⅓ der Bevölkerung mindestens einmal im Leben. Die Hälfte der Fälle beruht auf Störungen im vestibulären System, das hier kurz beschrieben werden soll.

    Nystagmus

    Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.

    Menière-Krankheit

    Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.

    Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS)

    Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist ein episodischer, lagerungsabhängiger Schwindel mit rezidivierenden, kurzen Drehschwindelattacken sowie häufig mit Übelkeit, Erbrechen und Oszillopsien.

    Akuter einseitiger Vestibularisausfall

    Der akute einseitige Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis) ist ein plötzlicher, einseitiger Ausfall des Vestibularapparats mit Nausea, Drehschwindel, Fallneigung und Spontannystagmus.

    Labyrinthitis

    Bei der Labyrinthitis handelt es sich um eine seröse oder eitrige Entzündungsreaktion in den Flüssigkeitsräumen und Membranen der Hörschnecke und des Gleichgewichtsorgans.

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Tinnitus

    Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.

    Doppelbilder

    Beim Sehen von Doppelbildern werden identische Objekte an verschiedenen Orten im Raum wahrgenommen.

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Skoliose

    Eine Skoliose ist eine fixierte Verbiegung der Wirbelsäule zur Seite mit einem Cobb-Winkel > 10° (Fehlstellung in der Frontalebene) und zusätzlicher Rotation der Wirbelkörper (Fehlstellung in der Horizontalebene).

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Depression

    Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Treten wiederholt depressive Episoden mit symptomfreiem Intervall dazwischen auf, wird von einer rezidivierenden depressiven Störung gesprochen. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.

    Sedativa

    Unter Sedativa werden Substanzen verstanden, die eine beruhigende und aktivitätsdämpfende Wirkung haben. Teilweise haben sie auch einen angstlindernden Effekt.

    Ataxie

    Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:

    • Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln

    • Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen

    • Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.

    (griechisch "ataxia" = Unordnung)

    Romberg-Versuch

    Der Romberg-Versuch dient der Untersuchung von Gleichgewicht und Standsicherheit.

    • "Romberg positiv": Zunahme einer Standunsicherheit oder Fallneigung bei geschlossenen Augen

    • "Romberg negativ": Standunsicherheit oder Fallneigung auch bei geöffneten Augen.

    Unterberger-Tretversuch

    Der Unterberger-Tretversuch dient der Detektion vestibulärer Störungen. Eine reproduzierbare Drehung um mehr als 45° weist auf eine Störung des gleichseitigen Vestibularorgans hin.

    Elektronystagmografie

    Die Elektronystagmografie ist eine spezielle Okulografie zur Nystagmusanalyse.

    Liquordiagnostik

    Die Liquordiagnostik dient vor allem dem Nachweis oder Ausschluss entzündlicher Erkrankungen des zentralen Nervensystems, der Nervenwurzeln und der Meningen. Des Weiteren können intrathekale Blutungen und maligne Erkrankungen diagnostiziert werden.

    Die Probengewinnung erfolgt in der Regel durch eine Lumbalpunktion. Die eigentliche Diagnostik erfolgt im Labor: Farbe, Zellzahl, Proteine und Glukose geben Aufschluss über mögliche Erkrankungen.

    Akustikusneurinom

    Das Akustikusneurinom (Synonym: Vestibularisschwannom) ist ein gutartiger Nervenscheidentumor des N. vestibularis (VIII. Hirnnerv). Er kann über den Porus acusticus internus in den Kleinhirnbrückenwinkel und weiter bis zum Hirnstamm vorwachsen. Das Akustikusneurinom ist der häufigste Kleinhirnbrückenwinkeltumor.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Urämie

    Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.

    Hypothyreose

    Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Reflexanomalien
      Nächster Artikel
      Sensibilitätsstörungen

      Schwindel

      Fallbeispiele zum Thema

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 20.10.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 22.02.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet