Grundlagen
„Sprache“ ist eine hochkomplexe Leistung. Hierfür werden verschiedene Einzelfunktionen benötigt und integriert (rezeptive Funktionen → Verstehen; expressive Funktionen → Ausdrücken), sodass große Bereiche der Großhirnrinde an der Sprachleistung beteiligt sind (siehe auch Abbildung). Die Sprachfunktionen sind überwiegend auf der sprachdominanten Hemisphäre repräsentiert, meist also linkshirnig (bei Linkshändern kann die Sprache auch überwiegend rechts oder beidseitig repräsentiert sein).
rezeptive Funktionen:
In der Hörrinde (auditorischer Kortex) erfolgt das Hören, also die Wahrnehmung gesprochener Sprache.
Im sensorischen Sprachzentrum (Wernicke-Areal) wird das Gehörte verarbeitet und verstanden.
Über die Sehrinde (primärer visueller Kortex) wird geschriebene Sprache wahrgenommen (= gesehen).
Das Gesehene wird im (bilateral!) verarbeitet, d.h. einzelne Formen werden zu Worten zusammengesetzt (= gelesen).
Als Agrafie (Dysgrafie) bezeichnet man die erworbene Unfähigkeit, richtig zu schreiben.
Alexie (Dyslexie) beschreibt die erworbene Unfähigkeit, Buchstaben, Wörter oder Sätze zu lesen (nach abgeschlossenem Schriftspracherwerb und trotz intakten Sehvermögens).
Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.
Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).
Beim Mutismus handelt es sich um eine Verweigerung der Lautäußerung bei intaktem Sprechvermögen.
Eine Rechenstörung (Dyskalkulie) ist eine umschriebene Störung der Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine Intelligenzminderung oder eine fehlerhafte schulische Ausbildung zu erklären ist.
Die Rechenschwäche zählt du den Rechenstörungen, grenzt sich jedoch durch ein zeitlich begrenztes Defizit in der Rechenfertigkeit ab.