Definition
Haarausfall (Effluvium)
Effluvium bezeichnet einen gesteigerten, umschriebenen oder diffusen Haarverlust (> 100 Haare/Tag).
Alopezie
Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie.
Ätiologie
Alopezien können angeboren oder erworben sein. Im Alter ist eine zunehmend verminderte Behaarung physiologisch, Beginn und Ausmaß des Haarausfalls werden von genetischen Faktoren bestimmt.
Ursachen von Haarausfall:
Hauterkrankungen: z.B. Tinea capitis, Alopecia areata, Psoriasis
, chronisch diskoider Lupus erythematodes (CDLE) , Lichen ruber, zirkumskripte Sklerodermie, tiefe bakterielle Infektionen (z.B. Furunkel, Karbunkel), Ichthyosen (lamelläre Ichthyosen): androgenetische Alopezie, An- und Absetzen hormoneller Kontrazeptiva, postpartal
Die Psoriasis ist eine entzündliche, chronisch-rezidivierende, erythematosquamöse Hauterkrankung. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris mit typischen geröteten, mit weißen Schuppen bedeckten Plaques (Plaque-Typ), die vorwiegend an den Streckseiten der Extremitäten lokalisiert sind. Häufig treten typische Nagelveränderungen (Nagelpsoriasis) auf, bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Gelenkbeteiligung (Psoriasisarthritis, PsA).
Der chronische diskoide Lupus erythematodes (CDLE) ist der häufigste Subtyp des kutanen Lupus erythematodes. Typisch sind meist im Gesicht auftretende scheibenförmige (diskoide) Plaques mit follikulärer Hyperkeratose und erythematösem Rand, die narbig abheilen.
Die androgenetische Alopezie ist ein kontinuierlich fortschreitender, nichtvernarbender Haarausfall mit typischem Haarausfallsmuster, der genetisch determiniert ist und von Androgenen beeinflusst wird.
Unter Hirsutismus versteht man eine vermehrte Körperbehaarung vom männlichen Typ (an Bauch, Brust, Innenseite Oberschenkel und Gesicht) bei der Frau infolge gesteigerter Androgenproduktion oder -wirkung.
Bei der Alopecia areata kommt es plötzlich zu einem umschriebenen, meist reversiblen und nichtvernarbenden Verlust der Haare, meist im Bereich des Kapillitiums.
Die Trichotillomanie ist eine Störung der Impulskontrolle, bei der der wiederkehrend unwiderstehliche Drang besteht, sich selbst die Haare auszureißen.