Definition
Windeldermatitis
Die Windeldermatitis ist eine kumulativ-toxische, entzündliche Hautreaktion im Windelbereich, die durch zu seltenen Windelwechsel und hautreizende Faktoren begünstigt wird.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine sehr häufige Hauterkrankung im Säuglingsalter, die ca. ⅔ aller Säuglinge betrifft und meist zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat auftritt. Auch bettlägerige, inkontinente Erwachsenen können eine Windeldermatitis entwickeln (sog. IAD = Inkontinenz-assoziierte Dermatitis).
Ätiologie
Die Windeldermatitis ist eine Sonderform des . Sie entsteht durch den der Windel und wird durch zu seltenen Windelwechsel oder ungeeigneter Hautpflege begünstigt. Letztendlich führt die kumulative Wirkung verschiedener Faktoren zu einer Hautentzündung:
Das seborrhoische Ekzem ist ein chronisch-rezidivierendes Ekzem mit schuppenden Erythemen in den seborrhoischen Hautarealen, d.h. in Regionen mit hoher Talgdrüsendichte (Gesicht, Kapillitium, Brust, Rücken).
Das atopische Ekzem ist eine nichtinfektiöse, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zum Formenkreis der atopischen Erkrankungen zählt und Folge einer anlagebedingten Überempfindlichkeit der Haut ist. Die Hautläsionen sind je nach Alter und Akuität unterschiedlich ausgeprägt und gehen meist mit starkem Juckreiz einher.
Die Psoriasis ist eine entzündliche, chronisch-rezidivierende, erythematosquamöse Hauterkrankung. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris mit typischen geröteten, mit weißen Schuppen bedeckten Plaques (Plaque-Typ), die vorwiegend an den Streckseiten der Extremitäten lokalisiert sind. Häufig treten typische Nagelveränderungen (Nagelpsoriasis) auf, bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Gelenkbeteiligung (Psoriasisarthritis, PsA).