Definition
Katarakt
Eine Katarakt ist eine Trübung der Linse, die zur Beeinträchtigung der Sicht führt.
Epidemiologie und Einteilung
Die Katarakt ist weltweit die häufigste Erblindungsursache (ca. 20 Mio. Betroffene).
Mit > 90% d.F. ist die senile Katarakt die weitaus häufigste Form.
Es sind verschiedene Einteilungen möglich:
nach dem Zeitpunkt des Auftretens (erworbene und angeborene Katarakte)
nach dem Reifegrad
nach der Morphologie.
Ätiologie und Formen
Übersicht

Kataraktformen
(Quelle: Hahn, Kurzlehrbuch Augenheilkunde, Thieme, 2012)Senile Katarakt
multifaktoriell bedingt. Fördernd sind genetische Faktoren, hohe UV-Einwirkung, Stoffwechselstörungen, Dehydratation und Unterernährung bzw. ein Mangel an essenziellen Aminosäuren, Diabetes mellitus, Rauchen und Alkoholismus. Präventiv wirken regelmäßige körperliche Betätigung.
Das akute Winkelblockglaukom ist ein akuter, hochgradiger, meist einseitiger Anstieg des IOD (auf ca. 50–70 mmHg) durch eine plötzliche Abflussblockade. Kammerwasserproduktion und Trabekelwiderstand sind normal.
Das Alport-Syndrom (progressive hereditäre Nephritis) ist eine meist X-chromosomal-dominant vererbte chronische Nephropathie, die mit progressiver Niereninsuffizienz einhergeht. Selten findet sich auch eine autosomal-rezessive oder -dominante Vererbung.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Kupferstoffwechsels, bei der sich aufgrund eines Defekts des Kupferregulators ATP7B das Kupfer im Trans-Golgi-Netzwerk und den zytoplasmatischen Vesikeln ansammelt. Dadurch kommt es zur Störung des Kupfertransports. Das Kupfer akkumuliert in verschiedenen Organen und führt so zu Organschäden.
Die myotone Dystrophie Typ I ist eine autosomal-dominant vererbte Systemerkrankung mit distaler Muskelschwäche, Myotonie und charakteristischer extramuskulärer Begleitsymptomatik (Katarakt, Diabetes mellitus, Gonadenatrophie etc.).
Die Keratoconjunctivitis sicca ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die zu einer chronischen Binde- und Hornhautreizung führt.
Eine Amotio retinae ist die Abhebung der neurosensorischen Retina vom retinalen Pigmentepithel.
Die Uveitis anterior ist eine Entzündung der Iris (Iritis) oder der Iris und des Ziliarkörpers (Iridozyklitis).
Der Begriff „Retinopathia pigmentosa“ beinhaltet eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit der Symptomtrias Nachtblindheit, progressiver Visusverlust und Gesichtsfeldverlust aufgrund einer beidseitigen Dystrophie der Photorezeptoren und des retinalen Pigmentepithels.
Die Myopie (Kurzsichtigkeit) ist eine Form der Fehlsichtigkeit, bei der der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen vor der Retina liegt, sodass weit entfernte Objekte unscharf wahrgenommen werden.
Unter dem Begriff Glaukom werden ätiologisch unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die mit einer Schädigung des Sehnervs an der Papille (Optikusneuropathie) und daraus resultierenden charakteristischen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Häufig, aber nicht ausschließlich, ist dabei der Augeninnendruck erhöht und die Erkrankung führt letztendlich zur Erblindung.