Keratitis e lagophthalmo
Synonym: Expositionskeratitis
Ätiologie
Fazialisparese (Lähmung des M. orbicularis oculi), z.B. nach Schlaganfall, Exophthalmus bei endokriner Orbitopathie, Z.n. Lid-OP, insuffiziente Augenpflege bei Intensivpatienten.
Pathogenese
Durch den unzureichenden Lidschluss (Lagophthalmus) liegt der unteren Anteil der Kornea frei und ist nicht geschützt. Es kommt initial zur Keratitis superficialis punctata, später evtl. zur Erosio corneae bis hin zu Ulkus und Perforation.
Der obere Anteil der Kornea ist aufgrund des Bell-Phänomens geschützt.

Klinisches Bild bei Keratitis e lagophthalmo
Konjunktivale Injektion, Epiphora.
(Quelle: Lang, Lang, Augenheilkunde essentials, Thieme, 2015)
Keratitis e lagophthalmo
Stromale vaskularisierte Hornhautnarben in der unteren Hornhauthälfte.
(Quelle: Lang, Lang, Augenheilkunde essentials, Thieme, 2015)Symptomatik
Fremdkörpergefühl mit Epiphora, Schmerzen und Brennen. Im Verlauf auch eingeschränkte Sehschärfe.
Therapie
Pflegende Augensalbe und Augentropfen, antibiotische Abschirmung, Uhrglasverband oder (nach Abheilung der Keratitis) Kontaktlinse zum Schutz vor Austrocknung. Nach Möglichkeit Beheben der Ursache, ansonsten operative Korrektur der Lidstellung (laterale Tarsorrhaphie oder Lidbeschwerung).
Der Zoster ophthalmicus ist eine endogene Reaktivierung einer Varicella-Zoster-Infektion im Versorgungsgebiet des N. ophthalmicus.