Gutartige Tumoren der Bindehaut
Limbusdermoid
Synonyme: Bindehautdermoid, epibulbäres Dermoid, Choristom
Limbusdermoid
Ein Limbusdermoid ist ein gutartiger, angeborener Tumor des Hornhautlimbus aus versprengtem, differenziertem Gewebe aller 3 Keimblätter.
Die Tumoren sind rundlich vorgewölbt, solide, grau-gelblich-rot oder weiß mit einem Durchmesser zwischen 2 und 15 mm. Meist befinden sie sich im Bereich des Limbus corneae, v.a. temporal unten. Sie reichen unterschiedlich weit in das Hornhautstroma hinein und können Haare und kleinere Hautanhangsgebilde enthalten. Mögliche Komplikationen sind Astigmatismus

Limbusdermoid bei Goldenhar-Syndrom
Links: epibulbäres Dermoid. Rechts: präaurikuläre Anhängsel.
(Quelle: Lang, Esser, Gareis et al., Augenheilkunde, Thieme, 2019)Beim Astigmatismus besteht eine Fehlsichtigkeit aufgrund eines Brechungsfehlers des optischen Apparats. Die Brechkraft des Auges ist nicht in allen Schnittebenen gleich ist, sodass parallel einfallende Lichtstrahlen nicht zu einem Punkt vereinigt, sondern zu einer Linie auseinandergezogen werden.
Als Amblyopie wird die entwicklungsbedingte, funktionelle Sehschwäche eines Auges bei normalem morphologischem Augenbefund bezeichnet, die auf einer gestörten zentralnervösen visuellen Verarbeitung beruht.
Das Goldenhar-Syndrom, bzw. der Goldenhar-Symptomkomplex, ist eine unilaterale Fehlbildung des 1. und 2. Kiemenbogens. Typisch sind eine Gesichtsasymmetrie (Hypoplasie), ein quere Wangenspalte, eine dysplastische Ohrmuschel, ggf. mit Gehörgangsatresie (→ Schwerhörigkeit!), und ein epibulbäres Dermoid am Unterlied.
Das Xeroderma pigmentosum ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit ausgeprägter Lichtempfindlichkeit, die frühzeitig zu chronischen UV-Schäden und multiplen malignen Hauttumoren führt.