Degenerative Veränderungen der Bindehaut

An der Bindehaut kann es zu verschiedenen degenerativen Veränderungen oder auch pigmentierten Ablagerungen kommen. Sehr häufig tritt bei älteren Menschen ein harmloser und asymptomatischer Lidspaltenfleck auf, eine Verdickung des Bindehautepithels im Lidspaltenbereich. Eindrücklich stellt sich ein Pterygium (Flügelfell) dar, bei dem eine dreieckige Bindehautfalte in die Hornhaut einwächst. Wird die optische Achse erreicht, kann auch das Sehvermögen beeinträchtigt werden.

Ein traumatisch entstandenes Narbenpterygium unterscheidet sich dadurch vom degenerativ entstandenen Pterygium, dass es narbig fest mit der Hornhaut oder der Lederhaut verbunden ist.

Ein Sekretstau in Meibomdrüsen oder Becherzellen kann bei älteren Menschen zu scharfkantigen Kalkinfarkten führen, die als weißliche Pünktchen auf der tarsalen Bindehaut sichtbar werden.

Ein Hyposphagma, die flächenhafte Blutung unter die Bindehaut, kommt im Alter aufgrund der Brüchigkeit der Gefäße gehäuft vor und gehört daher im weiteren Sinne ebenfalls zu den degenerativen Veränderungen der Bindehaut.

Sowohl einige Stoffwechselerkrankungen als auch verschiedene Umwelteinflüsse und Medikamente können zu pigmentierten Einlagerungen an der Bindehaut führen. Diese sind meist harmlos und nicht therapiebedürftig, müssen jedoch von den Bindehauttumoren abgegrenzt werden.

Aufgrund eines Vitamin-A-Mangels kann es zur Xerosis conjunctivae bis hin zur Keratomalazie kommen. Dies ist in Entwicklungsländern aufgrund von Mangelernährung eine der häufigsten Erblindungsursachen bei Kindern.