Dacryoadenitis acuta
Definition
Dakryoadenitis
Eine Dakryoadenitis ist eine Entzündung der Tränendrüsen.
Ätiologie
Die akute Dakryoadenitis entsteht oft als Komplikation einer systemischen oder lokalen Infektion (z.B. Hordeolum, Konjunktivitis). Die häufigsten Erreger im Erwachsenenalter sind Staphylokokken und Streptokokken.
Die häufigsten Erreger im Kindesalter sind:
Mumpsvirus (hier meist beidseitiger Befall)
Epstein-Barr-Virus
Influenzavirus
betahämolysierende Streptokokken (bei Scharlach)
Masernvirus
Staphylokokken
Proteus.
Symptomatik
Das Oberlid schwillt meist nur einseitig rasch an, die Lidhaut ist gerötet und v.a. im temporalen Orbitabereich sehr druckdolent.
Am häufigsten tritt die palpebrale Form mit typischem Oberlidödem außen oben auf, das für die sog. Paragrafenform der Lidspalte verantwortlich ist (mechanische Ptosis). Die präaurikulären Lymphknoten sind meist geschwollen. Die Bindehaut erscheint hyperämisch und chemotisch. Auch das Unterlid schwillt an. Begleitend treten oft ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen auf. Bei Anheben des Lides (schmerzhaft!) ist die vergrößerte Tränendrüse sichtbar.
Als Exophthalmus wird ein ein- oder beidseitiges Hervortreten des Augapfels aus der Orbita mit erweiterter Lidspalte bezeichnet.
Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.
Die Keratoconjunctivitis sicca ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die zu einer chronischen Binde- und Hornhautreizung führt.
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.
Die chronische lymphatische Leukämie ist ein niedrigmalignes B-Zell-Lymphom mit leukämischem Verlauf. Sie ist gekennzeichnet durch eine klonale Proliferation und Akkumulation reifer, aber nicht immunkompetenter B-Lymphozyten in Blut, Knochenmark und peripheren lymphatischen Organen wie Lymphknoten und Milz.
Die Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte Funktionsstörung der exokrinen Drüsen mit vorwiegender Beteiligung der Bronchien und des Verdauungstrakts.