Lidkolobom
Lidkolobom
Das Lidkolobom ist ein angeborener Substanzdefekt des Lides.
Ätiologie
Die Ursache eines Lidkoloboms ist die ausbleibende Verschmelzung der Lidwülste in der Embryonalentwicklung. Es besteht eine Assoziation mit genetischen Syndromen (z.B. Goldenhar-Symptomkomplex). Sehr selten entsteht ein Lidkolobom traumatisch.

Lidkolobom
Der typische dreieckförmige Liddefekt entsteht durch die fehlende Verschmelzung der Lidwülste in der Embryonalentwicklung.
(Quelle: Lang, Esser, Gareis et al., Augenheilkunde, Thieme, 2014)Symptomatik und Therapie
Es besteht fast immer eine dreieckige Einkerbung des Oberlids. Durch die gestörte Befeuchtung der Kornea kommt es zu kornealen Ulzera. Kleine Kolobome können einfach verschlossen werden, größere werden mittels Gewebeplastik gedeckt.
Bei einer peripheren Fazialisparese besteht eine Lähmung der ipsilateralen mimischen Muskulatur durch Schädigung des N. facialis (N. VII) im Bereich des peripheren Abschnitts (2. Motoneuron).
Bei der zentralen fazialen Parese liegt der Läsionsort supranukleär (kranial des Ncl. nervi facialis). Die klinische Lähmung findet sich kontralateral. Das Stirnrunzeln ist bei der zentralen fazialen Parese intakt (bihemisphärische supranukleäre Versorgung des Stirnastes).
Als Exophthalmus wird ein ein- oder beidseitiges Hervortreten des Augapfels aus der Orbita mit erweiterter Lidspalte bezeichnet.
Ein Ektropium ist die Auswärtsdrehung der Lidkante mit inkomplettem Lidschluss.
Das Trachom ist eine stets beidseitige Konjunktivitis durch Chlamydia trachomatis, Serovare A–C.
Das okuläre Pemphigoid ist eine chronische autoimmune Konjunktivitis (Anti-Basalmembran-Antikörper) beider Augen mit Schrumpfung des Bindehautsacks, kornealen Narben und letztlich Erblindung.
Das Franceschetti-Syndrom ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung mit kraniofazialen Entwicklungsstörungen. Typisch sind nach außen abfallende Lidachsen, Hypoplasie des Os zygomaticum und der Mandibula sowie Ohrmuschelfehlbildungen.