Definition
Menière-Krankheit
Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.
Epidemiologie
Die Inzidenz liegt bei ca. 1/8000 Einwohner/Jahr in Mitteleuropa. In ca. 50% d.F. besteht eine familiäre Häufung. Das typische Manifestationsalter ist die 3.–5. Lebensdekade. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. In bis zu 30% d.F. sind beide Ohren betroffen, häufig bestehen asynchrone Attacken. Etwa 5–10% aller Patienten mit Drehschwindel leiden an einem Morbus Menière.

Test nach Rinne
Prinzip des Tests nach Rinne: Zur Bestimmung der Luft- und Knochenleitung im gleichen Ohr werden die mit der Stimmgabel erzeugten Hörschwellen verglichen.
Links: Rinne positiv: keine Schallleitungsstörung, die Luftleitung wird lauter oder länger als die Knochenleitung wahrgenommen.
Mitte: Rinne negativ: Lauter oder länger wahrgenommene Knochenleitung spricht für eine Schallleitungsstörung.
Rechts: Rinne positiv: Bei Schallempfindungsschwerhörigkeit werden Luft- und Knochenleitung kürzer wahrgenommen als im normalhöhrenden Ohr, über Luftleitung wird aber länger als über Knochenleitung gehört

Weber-Versuch
Eine angeschlagene Stimmgabel wird auf die Mittellinie des Schädels aufgesetzt.
Links: Symmetrisches Gehör: Der Ton wird beidseits gleich laut wahrgenommen.
Mitte: Schallleitungsschwerhörigkeit: Lateralisation in das kranke (rechte) Ohr.
Rechts: sensorineuraler Hörverlust: Lateralisation in das besser hörende (linke) Ohr.
Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.
Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.
Das Akustikusneurinom (Synonym: Vestibularisschwannom) ist ein gutartiger Nervenscheidentumor des N. vestibularis (VIII. Hirnnerv). Er kann über den Porus acusticus internus in den Kleinhirnbrückenwinkel und weiter bis zum Hirnstamm vorwachsen. Das Akustikusneurinom ist der häufigste Kleinhirnbrückenwinkeltumor.
Der Hörsturz ist eine akut auftretende, einseitige Innenohrschwerhörigkeit ohne erkennbare äußere Ursachen.
Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist ein episodischer, lagerungsabhängiger Schwindel mit rezidivierenden, kurzen Drehschwindelattacken sowie häufig mit Übelkeit, Erbrechen und Oszillopsien.
Der akute einseitige Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis) ist ein plötzlicher, einseitiger Ausfall des Vestibularapparats mit Nausea, Drehschwindel, Fallneigung und Spontannystagmus.