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      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Epidemiologie
      4. Ätiopathogenese
      5. Symptomatik
      6. Diagnostik
      7. Differenzialdiagnosen
      8. Therapie
      9. Verlauf und Prognose
      10. IMPP-Fakten im Überblick

Menière-Krankheit

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  • Lesezeit: 8 min
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Steckbrief

Synonym: Morbus Menière

Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und dessen genaue Auslöser noch nicht bekannt sind.

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Morbus Menière

Histologischer Schnitt durch die Kochlea mit Überdehnung der Reissner-Membran infolge des endolymphatischen Hydrops.

(Quelle: Arnold, Ganzer, Checkliste Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme, 2011)

Typisch für den Morbus Menière sind plötzliche Attacken, die jeweils einige Stunden dauern, mit folgenden Symptomen: Plötzlich auftretender Drehschwindel und Tinnitus, Ohrendruck, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Stand- und Gangunsicherheit, verbunden mit Übelkeit, Erbrechen und vegetativen Symptomen. Während einer Attacke ist ein horizontaler Nystagmus i.d.R. zunächst zur betroffenen und dann zur gesunden Seite nachweisbar.

Die Diagnose darf gestellt werden, wenn ≥ 2 der oben beschriebenen Attacken mit einer Dauer ≥ 20 min aufgetreten sind. In typischen Fällen besteht audiometrisch während der Anfälle zunächst eine Schallempfindungsschwerhörigkeit für die tiefen, im Verlauf für alle Frequenzen.

Wichtige Maßnahmen in der Akuttherapie sind Stressabbau, eine antiemetische Therapie mit Dimenhydrinat-Suppositorien oder Scopolamin-Pflaster sowie die Gabe von Glukokortikoiden. Im Intervall wird die Einnahme von Betahistin zur Durchblutungsförderung im Bereich der Cochlea über Monate bis Jahre empfohlen.

Häufigkeit und Verlauf der Episoden sind nicht vorhersehbar. Mit den Jahren verringert sich tendenziell das Hörvermögen.

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    Definition

    Definition:
    Menière-Krankheit

    Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.

    Epidemiologie

    Die Inzidenz liegt bei ca. 1/8000 Einwohner/Jahr in Mitteleuropa. In ca. 50% d.F. besteht eine familiäre Häufung. Das typische Manifestationsalter ist die 3.–5. Lebensdekade. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. In bis zu 30% d.F. sind beide Ohren betroffen, häufig bestehen asynchrone Attacken. Etwa 5–10% aller Patienten mit Drehschwindel leiden an einem Morbus Menière.

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    Test nach Rinne

    Prinzip des Tests nach Rinne: Zur Bestimmung der Luft- und Knochenleitung im gleichen Ohr werden die mit der Stimmgabel erzeugten Hörschwellen verglichen.
    Links: Rinne positiv: keine Schallleitungsstörung, die Luftleitung wird lauter oder länger als die Knochenleitung wahrgenommen.
    Mitte: Rinne negativ: Lauter oder länger wahrgenommene Knochenleitung spricht für eine Schallleitungsstörung.
    Rechts: Rinne positiv: Bei Schallempfindungsschwerhörigkeit werden Luft- und Knochenleitung kürzer wahrgenommen als im normalhöhrenden Ohr, über Luftleitung wird aber länger als über Knochenleitung gehört

    (Quelle: Behrbohm, Kaschke, Nawka, Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme, 2012)
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    Weber-Versuch

    Eine angeschlagene Stimmgabel wird auf die Mittellinie des Schädels aufgesetzt.
    Links: Symmetrisches Gehör: Der Ton wird beidseits gleich laut wahrgenommen.
    Mitte: Schallleitungsschwerhörigkeit: Lateralisation in das kranke (rechte) Ohr.
    Rechts: sensorineuraler Hörverlust: Lateralisation in das besser hörende (linke) Ohr.

    (Quelle: Behrbohm, Kaschke, Nawka, Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme, 2012)
    Nystagmus

    Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.

    Tinnitus

    Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.

    Akustikusneurinom

    Das Akustikusneurinom (Synonym: Vestibularisschwannom) ist ein gutartiger Nervenscheidentumor des N. vestibularis (VIII. Hirnnerv). Er kann über den Porus acusticus internus in den Kleinhirnbrückenwinkel und weiter bis zum Hirnstamm vorwachsen. Das Akustikusneurinom ist der häufigste Kleinhirnbrückenwinkeltumor.

    Hörsturz

    Der Hörsturz ist eine akut auftretende, einseitige Innenohrschwerhörigkeit ohne erkennbare äußere Ursachen.

    Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS)

    Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist ein episodischer, lagerungsabhängiger Schwindel mit rezidivierenden, kurzen Drehschwindelattacken sowie häufig mit Übelkeit, Erbrechen und Oszillopsien.

    Akuter einseitiger Vestibularisausfall

    Der akute einseitige Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis) ist ein plötzlicher, einseitiger Ausfall des Vestibularapparats mit Nausea, Drehschwindel, Fallneigung und Spontannystagmus.

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      zuletzt bearbeitet: 10.11.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Frank Udo Weber, 02.08.2020
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