Subjektive Hörprüfungen
Stimmgabeltests
Sie dienen der Unterscheidung zwischen einer Schallleitungs- und einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Ein Hörverlust kann damit nicht direkt erfasst werden. Während Ursachen für Schallleitungsstörungen im äußeren Gehörgang und dem Mittelohr lokalisiert sind, entstehen Schallempfindungsstörungen in der Hörschnecke und im Hörsystem.
Man unterscheidet folgende Tests:
Die (schwingende) Stimmgabel wird auf das Mastoid aufgesetzt (Knochenleitung), bis der Patient nichts mehr hört, dann vor das Ohr gehalten (Luftleitung).
Ton vor dem Ohr noch hörbar (= Rinne positiv) → Normalbefund oder Innenohrschwerhörigkeit
Ton vor dem Ohr nicht mehr hörbar (= Rinne negativ) → Schallleitungsstörung.
Prinzip des Tests nach Rinne: Zur Bestimmung der Luft- und Knochenleitung im gleichen Ohr werden die mit der Stimmgabel erzeugten Hörschwellen verglichen. keine Schallleitungsstörung, die Luftleitung wird lauter oder länger als die Knochenleitung wahrgenommen.Lauter oder länger wahrgenommene Knochenleitung spricht für eine Schallleitungsstörung. Bei Schallempfindungsschwerhörigkeit werden Luft- und Knochenleitung kürzer wahrgenommen als im normalhöhrenden Ohr, über Luftleitung wird aber länger als über Knochenleitung gehört
Als Lärmschwerhörigkeit bezeichnet man einen irreversiblen Hörschaden durch zumeist jahrelange Lärmeinwirkung hoher Intensität über 85 dB, häufigste anerkannte Berufskrankheit (z.B. bei Handwerkern oder Geigern). Die Haarzellen im Corti-Organ werden geschädigt. Folgen sind Innenohrschwerhörigkeit im Hochtonbereich und selten Tinnitus.((§HNO_000000§))
Die Otosklerose ist eine von der knöchernen Labyrinthkapsel ausgehende Erkrankung mit herdförmigen Knochenumbauprozessen, die zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit führen.
Bei einer peripheren Fazialisparese besteht eine Lähmung der ipsilateralen mimischen Muskulatur durch Schädigung des N. facialis (N. VII) im Bereich des peripheren Abschnitts (2. Motoneuron).
Bei der zentralen fazialen Parese liegt der Läsionsort supranukleär (kranial des Ncl. nervi facialis). Die klinische Lähmung findet sich kontralateral. Das Stirnrunzeln ist bei der zentralen fazialen Parese intakt (bihemisphärische supranukleäre Versorgung des Stirnastes).
Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.