Cheilitis
Definition
Cheilitis
Die Cheilitis ist eine Entzündung der Haut oder Schleimhaut der Lippe. Es lassen sich verschiedene Formen mit unterschiedlicher Ätiopathogenese unterscheiden.
Einteilung
Cheilitis simplex (akute Cheilitis)
Cheilitis angularis (Perlèche, Angulus infectiosus, Mundwinkelrhagaden)
Cheilitis granulomatosa (Melkersson-Rosenthal-Syndrom).
Epidemiologie
Die Cheilitis kann in jedem Lebensalter auftreten.
Ätiologie
Ätiologisch sind unterschiedliche Auslöser der Cheilitis möglich. Durch mechanische Irritation (z.B. Lippenkauen, Leckekzem) oder äußere physikalische Reize (z.B. Wind, Nässe, UV-Licht) kann die Entzündung ausgelöst werden. Möglich ist auch eine Reaktion auf eine Quetsch- bzw. Platzwunde oder Verbrühung. Infektionen wie zum Beispiel die Syphilis oder bei Herpes-Infektion oder Insektenstich müssen ebenfalls bedacht werden. Zuletzt auch oder .
Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.
Das Angioödem ist eine ödematöse Schwellung der unteren Dermis, Subkutis oder Submukosa, die sich innerhalb von 72 h zurückbildet.
Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.
Das Melkersson-Rosenthal-Syndrom ist ein Symptomenkomplex unklarer Genese, gekennzeichnet durch Lingua plicata, rezidivierende periphere Fazialisparesen und Cheilitis granulomatosa.
Bei einer peripheren Fazialisparese besteht eine Lähmung der ipsilateralen mimischen Muskulatur durch Schädigung des N. facialis (N. VII) im Bereich des peripheren Abschnitts (2. Motoneuron).
Bei der zentralen fazialen Parese liegt der Läsionsort supranukleär (kranial des Ncl. nervi facialis). Die klinische Lähmung findet sich kontralateral. Das Stirnrunzeln ist bei der zentralen fazialen Parese intakt (bihemisphärische supranukleäre Versorgung des Stirnastes).
Mediane Längsfurche der Zunge, von welcher weitere Furchen ausstrahlen können.
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Tritt die Vitamin-B12-Mangelanämie als Folge einer chronisch-atrophen Typ-A-Gastritis auf, spricht man von einer perniziösen Anämie.