Definition
Nasenbluten
Als Nasenbluten wird eine Blutung aus der Nase bezeichnet.
Epidemiologie
Aussagen zur allgemeinen Häufigkeit von Nasenbluten sind schwierig, da die überwiegende Zahl der Fälle, v.a. bei jungen Patienten, harmlos verläuft und die Betroffenen nicht beim Arzt vorstellig werden. Nur ca. 12% der Betroffenen benötigt ärztliche Hilfe.
Bis zu 90% aller 18- bis 30-Jährigen gaben in einer Befragung an, in ihrem Leben ≥ 1× Nasenbluten gehabt zu haben.
Lokalisation
Die häufigste Blutungslokalisation (ca. 80 % d.F.) ist der Locus Kiesselbachi, eine stark vaskularisierte Zone der Septumschleimhaut am Übergang vom Vestibulum nasi zur Nasenhaupthöhle (vorderes unteres Dreieck des Nasenseptums). Seltener sind Blutungen aus dem Nasendach (Aa. ethmoidales), aus dem hinteren Nasenabschnitt (A. sphenopalatina) oder diffuse Blutungen mit systemischen Ursachen.
Das juvenile Nasenrachenfibrom ist ein gefäßreicher Tumor, der ausschließlich bei Jungen vorkommt und sich klinisch maligne verhält (→ Blutungen).
Ein kritisch erhöhter arterieller Blutdruck (RR ≥ 180/110 mmHg) ohne Hinweis auf akute hypertensive Organschädigungen wird als hypertensive Krise bzw. Entgleisung bezeichnet (in Abgrenzung zum hypertensiven Notfall, bei dem diese klinischen Hinweise auf Organschädigungen vorliegen).
Eine Synechie ist eine Verklebung bzw. Verwachsung von Geweben, die physiologisch nicht miteinander verbunden sind. Meist sind Entzündungen oder Gewebetraumata die Ursache, sie können aber auch angeboren sein. Bilden können sie sich u.a. am Auge (z.B. bei Uveitis), in der Nase (z.B. durch Tamponade bei Epistaxis), in der Niere (z.B. durch Glomerulopathien), an der Vulva (Labiensynechien) sowie in der Gebärmutter (z.B. nach Kürettage).