Definition
Tinnitus
Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.
Epidemiologie
Etwa 4% der Erwachsenen in Deutschland sind von einem Tinnitus betroffen. Vor allem Jugendliche erkranken zunehmend (Lärmbelastung über Kopfhörer oder in Diskotheken/Clubs etc.).
Ätiologie und Einteilung
Tinnitusqualitäten
Es gibt mehrere Tinnitusqualitäten, die unterschiedliche Ursachen haben können:
Sausen oder Rauschen: Ursachen sind in der Regel ein verlegter Gehörgang, Mittelohrerkrankungen, Hörsturz
, Morbus Menière oder Otosklerose .Ursachen sind Innenohrerkrankungen und Erkrankungen des N. vestibulocochlearis, akustisches Trauma, vaskuläre Störungen, Intoxikationen oder Lärmschwerhörigkeit.
Der Hörsturz ist eine akut auftretende, einseitige Innenohrschwerhörigkeit ohne erkennbare äußere Ursachen.
Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.
Die Otosklerose ist eine von der knöchernen Labyrinthkapsel ausgehende Erkrankung mit herdförmigen Knochenumbauprozessen, die zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit führen.
Als Lärmschwerhörigkeit bezeichnet man einen irreversiblen Hörschaden durch zumeist jahrelange Lärmeinwirkung hoher Intensität über 85 dB, häufigste anerkannte Berufskrankheit (z.B. bei Handwerkern oder Geigern). Die Haarzellen im Corti-Organ werden geschädigt. Folgen sind Innenohrschwerhörigkeit im Hochtonbereich und selten Tinnitus.((§HNO_000000§))