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        • Akuter Mesenterialarterienverschluss (akuter Mesenterialinfarkt) K
          1. Steckbrief
          2. Definition
          3. Epidemiologie
          4. Ätiologie
          5. Pathogenese
          6. Symptomatik
          7. Komplikationen
          8. Diagnostik
          9. Differenzialdiagnosen
          10. Therapie
          11. Prognose
          12. IMPP-Fakten im Überblick
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Akuter Mesenterialarterienverschluss (akuter Mesenterialinfarkt)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Eine Hypoxie und Nekrose eines Darmsegments aufgrund einer akuten Minderdurchblutung bezeichnet man als akuten Mesenterialinfarkt.

In der Mehrheit der Fälle ist die Ursache für einen akuten Mesenterialinfarkt ein akuter Verschluss einer Mesenterialarterie – dieser wiederum ist am häufigsten durch arterielle Thrombosen oder kardiale Embolien (vor allem bei Vorhofflimmern) bedingt.

Eine weitere Ursache für einen Mesenterialinfarkt stellt die non-okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) dar, die durch eine gravierende hämodynamische Störung entsteht.

Der akute Mesenterialinfarkt ist ein Notfall – innerhalb von 6 h muss eine Reperfusion hergestellt werden, sonst drohen irreversible Schäden durch Nekrosen des Darmgewebes. Erfolgt die Therapie erst in späteren Stadien, ist die Letalität hoch.

Image description
Intraoperativer Befund bei Mesenterialinfarkt

Komplett nekrotischer, schwarzer, stinkender Darm.

(Quelle: Hirner, Weise, Chirurgie, Thieme, 2008)

Die Diagnose ist durch unspezifische Symptomatik erschwert. Patienten, die an einem akuten Mesenterialinfarkt leiden, sind typischerweise im fortgeschrittenen Lebensalter und leiden an Krankheiten des Herzens (Herzrhythmusstörungen) oder der Gefäße (Arteriosklerose).

Zudem verläuft die akute Erkrankung in 3 typischen Stadien: Zunächst treten heftige viszerale Bauchschmerzen auf, die nach einigen Stunden wieder verschwinden. Dieser Schmerzrückgang steht im Gegensatz zu einer rapiden Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Zuletzt tritt das Bild eines akuten Abdomens auf.

Bei der körperlichen Untersuchung fällt ein aufgetriebenes Abdomen, eine anfängliche Hyperperistaltik, die im fortgeschrittenen Stadium in Aperistaltik übergeht, sowie analer Blutabgang (Blut am Fingerling) auf. Ein weiterer Hinweis ist eine Laktaterhöhung im Labor.

Besteht ein Verdacht auf akuten Mesenterialinfarkt, sollte sofort eine Antikoagulation, Volumensubstitution sowie antibiotische Therapie durchgeführt werden – ebenso zügig sollte eine apparative Gefäßdarstellung erfolgen, um den Verdacht zu bestätigen. Ist Letzteres nicht möglich, muss sofort diagnostisch laparoskopiert oder operiert werden.

Die Therapie erfolgt chirurgisch: In den ersten 6 h kann eine Revaskularisierungstherapie versucht werden. Nekrotische Darmsegmente müssen operativ entfernt werden.

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    Definition

    Definition:
    Akuter Mesenterialarterienverschluss

    Bei einem akuten Mesenterialinfarkt besteht eine akute segmentale Darmischämie (mit Hypoxie und Nekrose eines Darmabschnittes), meist aufgrund eines akuten Verschlusses einer Mesenterialarterie.

    Epidemiologie

    Ein Mesenterialinfarkt verursacht ca. 1–2 % aller „akuten Bäuche“.
    Meist sind über 60-Jährige betroffen.

    Ätiologie

    Mit dem Begriff „akuter Mesenterialinfarkt“ wird die akute Ischämie eines Darmsegments bezeichnet.

    Ursache für diese Ischämie ist in der Mehrheit der Fälle ein akuter, meist kompletter Verschluss (Okklusion) einer mesenterialen Arterie (Mesenterialarterienverschluss).

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Ileus

    Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.

    Gangrän

    Eine Gangrän ist eine chronische Wunde, die durch eine Durchblutungsstörung entstanden ist. Abhängig vom Zustand der Wunde unterscheidet man eine trockene (nicht infizierte) Gangrän von einer feuchten (infizierten) Gangrän.

    Abwehrspannung

    Unter einer Abwehrspannung versteht man ein unwillkürliches Anspannen der Bauchmuskulatur bei Palpation des Abdomens.

    Peritonitis

    Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Akutes Abdomen

    Ein akutes Abdomen ist die Folge einer lebensbedrohlichen intraabdominellen Erkrankung. Gekennzeichnet ist das akute Abdomen durch zunehmende Bauchschmerzen mit abdomineller Abwehrspannung sowie eine deutliche Verschlechterung des Allgemeinzustands.

    Nekrose

    Nekrose ist das „erzwungene“ Absterben von Zellen infolge einer irreversiblen Stoffwechselstörung, die durch eine fortgesetzte, nicht mehr kompensierbare Einwirkung exo- oder endogener Noxen ausgelöst wird (provozierter Zelltod).

    Multiorganversagen (MOV)

    Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK)

    Der Hämatokrit ist der prozentuale Anteil aller zellulären Bestandteile des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes.

    Aortendissektion

    Bei der Aortendissektion verursacht eine Wühlblutung in der Media die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta mit Ausbildung eines wahren und falschen Lumens. Anhand der Lokalisation werden die (deutlich häufigere) thorakale und die abdominelle Aortendissektion unterschieden. Je nach Dauer der Symptomatik handelt es sich um eine akute (maximal 2 Wochen) oder eine chronische Form.

    Takayasu-Arteriitis (TAK)

    Die Takayasu-Arteriitis ist eine granulomatöse Entzündung des Aortenbogens und seiner großen Äste.

    Appendizitis

    Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).

    Ovarialtorsion

    Bei der Ovarialtorsion handelt es sich um eine Drehung des Ovars um seinen Gefäßstiel, z.B. bei Tumor oder Zyste, mit konsekutiver Störung der venösen und/oder arteriellen Versorgung.

    Adnexitis

    Eine Adnexitis ist eine akute oder chronische Entzündung der weiblichen Adnexe.

    Extrauteringravidität

    Eine Extrauteringravidität ist die Einnistung einer befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle.

    Akutes Koronarsyndrom (ACS)

    Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.

    Second-Look-Operation

    Ein erneuter operativer Eingriff in einem früheren Operationsgebiet, um Lokalrezidive möglichst frühzeitig erkennen und behandeln zu können, wird Second-Look-Operation genannt.

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      zuletzt bearbeitet: 19.12.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Johannes-Martin Hahn, 23.01.2021
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