Definition
Anal- und Rektumprolaps
Analprolaps: Vorfall von Analhaut (Anoderm, nichtverhornendes Plattenepithel) vor die Anokutangrenze.
Rektumprolaps: Vorfall des Rektum in seiner gesamten Zirkumferenz durch den Anus.
Epidemiologie
Die Inzidenz des Rektumprolaps liegt bei 2,5 pro 100 000 Einwohnern. Das Durchschnittsalter liegt bei 70 Jahren. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Inzidenz des Analprolaps ist eng mit dem Hämorrhoidalleiden verknüpft.
Ätiopathogenese
Analprolaps: Ursache sind meist Hämorrhoiden
3. oder 4. Grades.Insuffizienz der Haltestrukturen des Beckenbodens infolge einer globalen Beckenboden- oder Sphinkterinsuffizienz. Begünstigende Faktoren sind chronische Obstipation, Enteroptose, vorbestehende Muskelinsuffizienzen im Bereich des Beckenbodens und ein Descensus perinei.
Besteht eine Hyperplasie des bei jedem Menschen vorkommenden Corpus cavernosum recti (Plexus haemorrhoidalis superior) oberhalb der Linea dentata, so spricht man von Hämorrhoiden. Bereiten diese knotigen Vergrößerungen Beschwerden, so spricht man vom Hämorrhoidalleiden.
Stuhlinkontinenz bezeichnet das Unvermögen, den Stuhlabgang oder Winde willentlich zu kontrollieren.