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Lungenresektionen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 31 min
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Steckbrief

Lungenresektionen werden in der Regel durch einen Thoraxchirurgen durchgeführt. Dabei sind die Indikationen vielfältig und beinhalten benigne wie maligne Veränderungen.

Die präoperativen Vorbereitungen sind intensiv und umfassen eine ausgedehnte pulmonologische Diagnostik, sowie auch abhängig von den vorliegenden Begleiterkrankungen eine kardiologische-, sowie Diagnostik der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße.

Insbesondere muss anhand des forcierten Einsekundenvolumens (FEV1) und der Diffusionskapazität (DLCO) die funktionelle Operabilität eingeschätzt werden. Die Errechnung der prädiktiven postoperativen Lungenfunktion gelingt mit diesen bestimmten Werte in Kombination mit der quantitativen Lungenperfusionsszintigrafie. Das postoperativ zu erwartende FEV1 sollte 800 ml, bzw. 30% des Solls nicht unterschreiten.

Abhängig vom Ausmaß, der Lage und der Dignität des Befundes können unterschiedlich ausgedehnte Resektionen von der atypische Resektion bis hin zur Pneumonektomie erfolgen. Die Lagerung und auch der Zugangsweg hängen vom gewählten Verfahren ab. Die Operationen finden alle in Allgemeinnarkose unter Verwendung eines Doppellumentubus statt.

Das Komplikationsspektrum ist breit und umfasst sowohl direkt operationsbedingte (wie z.B. Bronchusstumpfinsuffizienz, Nachblutungen, Recurrens- und Phrenikusparesen), sowohl als auch funktionelle (z.B. Pneumothorax, Atelektase) und infektiologische Komplikationen (z.B. Pneumonie, Wundinfektion). Um das Risiko der postoperativen Pneumonie zu reduzieren, ist eine suffiziente Analgesie und intensive Physiotherapie mit Atemgymnastik und frühzeitiger Mobilisation der Patienten obligat.

Image description
Überblick möglicher Resektionsverfahren der Lunge

Die Abbildung zeigt unterschiedliche Resektionsverfahren der Lunge.

(Steffers, Credner, Allgemeine Krankheitslehre und Innere Medizin für Physiotherapeuten, Thieme, 2015)
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    Definition

    Definition:
    Lungenresektion

    Bei der Lungenresektion wird ein Teil der Lunge operativ entfernt. Dies ist der Überbegriff für die verschiedenen Resektionsverfahren an der Lunge.

    Grundlagen und Indikationen

    Geschichtliche Entwicklung der Lungenresektion

    Die Thoraxchirurgie im deutschsprachigen Raum wurde Anfang des 20. Jahrhunderts maßgeblich durch die Behandlung von Kriegsverletzungen und Tuberkulosefolgen entwickelt. Lungenresektionen (vor allem als Segmentresektionen) hingegen etablierten sich in Deutschland erst nach dem zweiten Weltkrieg. Davor hatte es seit den 1880er Jahren vereinzelte Resektionsversuche gegeben. In den USA, Kanada und dem UK war die Entwicklung etwas rascher. Fokus der Thoraxchirurgie war hier eher die Tumorversorgung – und damit auch die Erforderlichkeit eines anderen Vorgehens. Die 1930er Jahre können dort als der Beginn der Lungentumorchirurgie angesehen werden. In Deutschland führte Rudolf Nissen zwar 1931 die erste Pneumonektomie durch, die ersten Tumorresektionen im deutschsprachigen Raum fanden aber erst nach dem zweiten Weltkrieg statt.

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Gutartige Lungentumoren

    Bei den gutartigen Lungentumoren handelt es sich um eine Sammelbezeichnung von Neubildungen in der Lunge, die ihren Ausgang von unterschiedlichen Zellen und Geweben nehmen und kein destruktives Wachstum aufweisen. Meist handelt es sich um symptomlose Zufallsbefunde.

    Lungenemphysem

    Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Eine Lungenfibrose entsteht entweder idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Interstitielle Lungenerkrankungen

    Interstitielle Lungenerkrankungen sind Erkrankungen mit chronischen, nichtinfektiösen Entzündungsprozessen des Lungeninterstitiums, die häufig in eine Lungenfibrose münden.

    Bronchiektasen

    Bronchiektasen werden definiert als sackförmige oder zylindrische Erweiterungen der Bronchien. Sie gehören zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Atemwege.

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Abszess

    Ein Abszess ist ein (nichtpräformierter) Hohlraum, der sich durch Nekrose von Zellen gebildet hat. Er ist von einer Abszessmembran umgeben und mit Eiter gefüllt.

    Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD)

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten,

    • Auswurf und

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Transitorische ischämische Attacke (TIA)

    Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.

    perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP)

    Unter perioperativer Antibiotikaprophylaxe (PAP) versteht man die kurzzeitige Gabe eines Antibiotikums vor oder spätestens während eines operativen Eingriffs. Ziel ist die Reduktion systemischer und postoperativer Wundinfektionen.

    Bronchospasmus

    Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.

    Atelektase

    Eine Atelektase definiert einen Bereich der Lunge, der aufgrund eines Kollapses von Alveolen und kleinen Atemwegen nicht ventiliert wird.

    Video-assistierte thorakoskopische Chirurgie (VATS)

    Bei der video-assistierten thorakoskopischen Chirurgie (VATS) werden minimal-invasive chirurgische Eingriffe an der Pleura und/oder der Lunge im Rahmen einer Thorakoskopie durchgeführt.

    Pleuramesotheliom

    Das Pleuramesotheliom bezeichnet eine maligne Entartung der Pleura. Das Ursprungsgewebe ist hierbei das Mesothel.

    Periduralanästhesie

    Bei der Periduralanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums – einmalig oder über einen einliegenden Katheter kontinuierlich – in den Periduralraum (= Epiduralraum). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade – abhängig von der Punktionshöhe – der thorakalen, lumbalen oder sakralen Spinalnervensegmente ausgelöst. Je nach Konzentration der Lokalanästhetika erfolgt eine sympathische, sensorische oder motorische Blockade.

    Patientenkontrollierte Schmerztherapie (PCIA)

    Hierbei kommt eine mikroprozessorgesteuerte Infusionspumpe zum Einsatz, die an einen Venenzugang angeschlossen, auf Anforderung des Patienten über Knopfdruck eine bestimmte (vom Arzt vorbestimmte und programmierte) Menge eines Analgetikums freisetzt.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Postoperative Wundinfektionen

    Postoperative Wundinfektionen sind Infektionen, die innerhalb von 30 Tagen nach einer Operation (bzw. innerhalb von 1 Jahr, wenn ein Implantat in situ belassen wird) auftreten. Sie werden je nach Tiefe in drei Stufen eingeteilt:

    • oberflächliche Wundinfektionen: Haut und subkutanes Gewebe

    • tiefe Wundinfektionen: Faszienschicht und Muskelgewebe

    • Infektion der von der Operation betroffenen Organe oder Körperhöhlen.

    Rekurrensparesen

    Lähmungen des N. laryngeus recurrens führen zum Ausfall der inneren Kehlkopfmuskulatur. Sie können ein- und beidseitig auftreten und im letzteren Fall für den Patienten lebensbedrohlich sein.

    Zwerchfellhochstand

    Ein Zwerchfellhochstand ist die Folge einer häufig einseitigen angeborenden oder erworbenen Zwerchfelllähmung (Relaxatio diaphragmatica), einer subdiaphragmalen Volumenvermehrung (z.B. Hepatosplenomegalie, Aszites) oder einer thorakalen Volumenverminderungen (z.B. Atelektase, Schrumpfung nach Lungenteilresektion).

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      zuletzt bearbeitet: 20.07.2022
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