Eigenständige Erkrankungen der Milz
Eigenständige Erkrankungen der Milz sind selten. In erster Linie handelt es sich um Milzzysten.
Milzzysten
Hierbei werden primäre bzw. echte Zysten von Pseudozysten unterschieden.
Echte Zysten sind mit Epithel (Dermoidzysten) oder Endothel (Lymphzysten) ausgekleidet.
Pseudozysten (sekundäre oder falsche Zysten) haben keine zelluläre Auskleidung der Zystenwand. Pseudozysten entstehen überwiegend posttraumatisch und selten nach einem Milzinfarkt im Rahmen chronisch myeloproliferativer Erkrankungen oder thromboembolischen Ereignissen wie bei der Sichelzellanämie oder der Thalassämie.
Die häufigste Zystenbildung ist parasitär bedingt und wird vornehmlich durch Echinokokkenverursacht ( Abb. 10.254 ).
Therapiert werden sowohl echte als auch Pseudozysten nur dann, wenn Beschwerden durch Verdrängung von Nachbarorganen auftreten. Parasitäre Zysten können enukleiert werden.
Bei chirurgischen Maßnahmen muss eine Marsupialisation, Enukleation oder eine Segmentresektion des zystisch veränderten Milzparenchyms angestrebt werden.