Grundlagen
Die erste Leberresektion fand bereits 1882 durch Langenbuch statt.
Leberresektionen werden heute hochgradig standardisiert durchgeführt. Dies bewirkt ein hohes Maß an Sicherheit. Die Grunderkrankungen haben jedoch einen hohen Einfluss auf das Letalitätsrisiko, welches bei 0 – 15 % liegt.
Vor der Operation muss geprüft werden, ob postoperativ voraussichtlich genügend Leberfunktion erhalten bleibt, um eine postoperative Leberinsuffizienz zu verhindern. Bei gesundem Leberparenchym reichen normalerweise 20 % Restleber für eine ausreichende Funktion aus.
Als Risikofaktoren für eine postoperative Leberinsuffizienz gelten:
ein hohes Resektionsausmaß
eine bereits verminderte Leberfunktion
eine eingeschränkte Regenerationsfähigkeit durch z.B.:
In diesen Fällen sollten 50–60 % Restgewebe belassen werden.
Bei Vorliegen einer Leberzirrhose sollte das Resektionsausmaß mit dem korrelieren. Maximal mögliche Resektionen sind:
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Bei der Leberfibrose führt eine Leberzellschädigung zur Leberzellnekrose mit folglichem Reparaturmechanismus. Dabei lagert die Leber vermehrt extrazelluläre Matrix mit veränderter Zusammensetzung (insbesondere fibrilläres Kollagen Typ I und III) ab. Es folgt ein bindegewebiger Umbau der Leber mit zunehmender Funktionseinschränkung.
Als Cholestase bezeichnet man jede Störung der Gallebildung, der Gallesekretion oder des Galleabflusses. Durch die unterschiedlichen Ursachen kommt es zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen über den Darm mit konsekutivem Übergang der Substanzen in die Blutbahn und Ausscheidung über den Urin.
Bei einer akuten Cholangitis handelt es sich um eine akute Entzündung der Gallenwege unterschiedlicher Genese.
Ein Leberabszess ist eine infektiöse Einschmelzung des Lebergewebes durch Bakterien, Pilze oder Parasiten.
Die Echinokokkose ist eine Infektion durch die humanpathogenen Echinococcus-Arten E. multilocularis (Fuchsbandwurm) und E. granulosus (Hundebandwurm). Bei Befall durch den Fuchsbandwurm entstehen Zysten, die infiltrativ wachsen und Gewebe zerstören. Bei Befall durch den Hundebandwurm bilden sich gut abgegrenzte Zysten, die das umliegende Gewebe verdrängen.
Leberzysten sind solitär oder multipel auftretende, intrahepatische, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume.
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.
Lebermetastasen sind sekundäre maligne Lebertumoren bei unterschiedlichen Primärtumoren.
Das Leberhämangiom ist der häufigste benigne Lebertumor und entsteht durch eine Gefäßfehlbildung.
Die fokale noduläre Hyperplasie (FNH) ist ein benigner Lebertumor, der aus normalem Lebergewebe besteht, also aus Hepatozyten, Bindegewebssepten und Gallengängen.
Das Leberadenom ist ein benigner Lebertumor, der von Hepatozyten ausgeht.
Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.
Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.
Eine biliodigestive Anastomose ist eine chirurgische Verbindung zwischen Gallenwegen und Dünndarm.
Das Packing dient zur notfallmäßigen Blutstillung (insbesondere bei Ruptur von parenchymatösen Organen wie Leber und Milz). Hierbei werden so viele Bauchtücher um die betroffenen Organe eingebracht, bis die Blutung durch die Kompression des Organs sistiert oder sich zumindest deutlich reduziert.
Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).
Ein Abszess ist ein (nichtpräformierter) Hohlraum, der sich durch Nekrose von Zellen gebildet hat. Er ist von einer Abszessmembran umgeben und mit Eiter gefüllt.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.
Eine Gallefistel ist eine pathologische Verbindung zwischen Gallenblase oder Gallengängen und deren Nachbarorganen oder der Haut.
Bei der Papillotomie erfolgt eine Gallengangssphinkterotomie. Die Mündungspapille des Gallengangs im Duodenum (Papilla duodeni major) wird dabei mitsamt dem zugehörigen Sphinkterapparat (Sphincter oddi) gespalten, um den Auslass zu vergrößern. Dies dient vor allem dem besseren Abfluss zähen Gallensekrets oder um eine Steinextraktion aus den Gallenwegen zu ermöglichen.
Die Letalität ist die Sterberate unter den von einer bestimmten Krankheit betroffenen Personen.