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        1. Steckbrief
        2. Grundlagen
        3. Präoperative Maßnahmen
        4. Leberresektionsverfahren
        5. Operatives Vorgehen
        6. Komplikationen
        7. Postoperative Behandlung
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Operationsverfahren an der Leber

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  • Lesezeit: 20 min
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Steckbrief

Die Leber liegt unterhalb der rechten Zwerchfellkuppel im rechten oberen Quadranten des Abdomens. Bei Tumoren, Metastasen und Leberverletzungen ist häufig eine Resektion von Lebergewebe notwendig.

Die Leberresektion stellt eine Besonderheit dar, da sie von einer schrittweisen Regeneration des verbliebenen Lebergewebes gefolgt ist. Bei gesundem Leberparenchym reichen normalerweise 20% Restleber für eine ausreichende postoperative Funktion aus.

Je nach Indikation kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Grundsätzlich werden heute bei den Operationsverfahren an der Leber anatomische von nichtanatomischen Resektionen unterschieden. Anatomische Resektionen orientieren sich am segmentalen Aufbau der Leber, der über das arterioportale- und biliäre System einerseits und den venösen Abstrom zur V. cava inferior andererseits definiert ist. Nichtanatomische Resektionen (z.B. Keilexzision) beschränken sich auf das betroffene Lebergewebe.

Image description
Anatomische und chirurgische Lebergrenzen sowie Leberresektionsmöglichkeiten

Ansicht der Leber von ventral mit Angabe der Lebersegmente. Die möglichen Resektionen sind durch farbig gestrichelte Linien eingezeichnet:
im linken Bild
blau: erweiterte Hemihepatektomie links (Segmente II – V + VIII)
rot: Hemihepatektomie links (Segmente II – IV)
gelb: Lobektomie links (Segmente II + III),
im rechten Bild
blau: erweiterte Hemihepatektomie rechts (Segmente IV – VIII)
rot: Hemihepatektomie rechts (Segmente V – VIII).
In der Horizontalebene entspricht die anatomische Grenze zwischen linker und rechter Leber dem Ligamentum falciforme. Chirurgisch liegt die Grenze zwischen linkem und rechtem Leberanteil zwischen den Segmenten IV und V bzw. VIII.

(Quelle: Ackermann, Aden, Aurich et al., AllEX – alles fürs Examen, Thieme, 2014)

Laparoskopische Eingriffe bieten sich nur bei kleineren Resektionen ohne großes Blutungsrisiko an.

Während der Resektion kann der arterioportale Zufluss zur Leber durch Okklusion des Lig. hepatoduodenale unterbrochen werden (Pringle-Manöver). Insbesondere größere Lebereingriffe gehen mit einer Cholezystektomie einher. Zur Durchtrennung des Lebergewebes kommen Ultraschall- oder Hochfrequenzmesser oder eine Stapler-Dissektion zum Einsatz. Das Lebergewebe wird dabei koaguliert, größere Gefäße bleiben stehen und werden gezielt unterbunden.

Wichtige Komplikationen der Leberresektion sind ein Biliom sowie Gallefisteln, subphrenische oder subhepatische Abszesse, Sepsis, die postoperative Leberinsuffizienz und Cholangitis durch gestörten Abfluss der Gallenflüssigkeit.

Die postoperative Behandlung richtet sich zusätzlich zu den üblichen postoperativen Maßnahmen nach den auftretenden Komplikationen. Diese machen ggf. Folgeeingriffe erforderlich.

Die Letalität eines leberchirurgischen Eingriffs ist abhängig vom Resektionsausmaß und Parenchymschaden.

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    Grundlagen

    Die erste Leberresektion fand bereits 1882 durch Langenbuch statt.

    Leberresektionen werden heute hochgradig standardisiert durchgeführt. Dies bewirkt ein hohes Maß an Sicherheit. Die Grunderkrankungen haben jedoch einen hohen Einfluss auf das Letalitätsrisiko, welches bei 0 – 15 % liegt.

    Vor der Operation muss geprüft werden, ob postoperativ voraussichtlich genügend Leberfunktion erhalten bleibt, um eine postoperative Leberinsuffizienz zu verhindern. Bei gesundem Leberparenchym reichen normalerweise 20 % Restleber für eine ausreichende Funktion aus.

    Als Risikofaktoren für eine postoperative Leberinsuffizienz gelten:

    • ein hohes Resektionsausmaß

    • eine bereits verminderte Leberfunktion

    • eine eingeschränkte Regenerationsfähigkeit durch z.B.:

      • Leberzirrhose oder -fibrose

      • Cholestase, Cholangitis

      • Steatosis hepatis

      • präoperative Chemotherapie.

    In diesen Fällen sollten 50 – 60 % Restgewebe belassen werden.

    Bei Vorliegen einer Leberzirrhose sollte das Resektionsausmaß mit dem korrelieren. Maximal mögliche Resektionen sind:

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Leberfibrose

    Bei der Leberfibrose führt eine Leberzellschädigung zur Leberzellnekrose mit folglichem Reparaturmechanismus. Dabei lagert die Leber vermehrt extrazelluläre Matrix mit veränderter Zusammensetzung (insbesondere fibrilläres Kollagen Typ I und III) ab. Es folgt ein bindegewebiger Umbau der Leber mit zunehmender Funktionseinschränkung.

    Cholestase

    Als Cholestase bezeichnet man jede Störung der Gallebildung, der Gallesekretion oder des Galleabflusses. Durch die unterschiedlichen Ursachen kommt es zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen über den Darm mit konsekutivem Übergang der Substanzen in die Blutbahn und Ausscheidung über den Urin.

    Akute Cholangitis

    Bei einer akuten Cholangitis handelt es sich um eine akute Entzündung der Gallenwege unterschiedlicher Genese.

    Leberabszess

    Ein Leberabszess ist eine infektiöse Einschmelzung des Lebergewebes durch Bakterien, Pilze oder Parasiten.

    Echinokokkose

    Die Echinokokkose ist eine Infektion durch die humanpathogenen Echinococcus-Arten E. multilocularis (Fuchsbandwurm) und E. granulosus (Hundebandwurm). Bei Befall durch den Fuchsbandwurm entstehen Zysten, welche infiltrativ wachsen und Gewebe zerstören, bei Befall durch den Hundebandwurm bilden sich gut abgegrenzte Zysten, die das umliegende Gewebe verdrängen.

    Leberzysten

    Leberzysten sind solitär oder multipel auftretende, intrahepatische, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume.

    Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

    Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.

    Lebermetastasen

    Lebermetastasen sind sekundäre maligne Lebertumoren bei unterschiedlichen Primärtumoren.

    Leberhämangiom

    Das Leberhämangiom ist der häufigste benigne Lebertumor und entsteht durch eine Gefäßfehlbildung.

    Fokale noduläre Hyperplasie (FNH)

    Die fokale noduläre Hyperplasie (FNH) ist ein benigner Lebertumor, der aus normalem Lebergewebe besteht, also aus Hepatozyten, Bindegewebssepten und Gallengängen.

    Leberadenom

    Das Leberadenom ist ein benigner Lebertumor, der vom Hepatozyten ausgeht.

    Portale Hypertension

    Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.

    Endotracheale Intubation

    Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.

    Cholecystektomie

    Die Cholecystektomie bezeichnet die operative Entfernung der Gallenblase. Dies kann entweder im Rahmen einer laparoskopischen- oder offenen Operation erfolgen.

    Biliodigestive Anastomose

    Eine biliodigestive Anastomose ist eine chirurgische Verbindung zwischen Gallenwegen und Dünndarm.

    Packing

    Das Packing dient zur notfallmäßigen Blutstillung (insbesondere bei Ruptur von parenchymatösen Organen wie Leber und Milz). Hierbei werden so viele Bauchtücher um die betroffenen Organe eingebracht, bis die Blutung durch die Kompression des Organs sistiert oder sich zumindest deutlich reduziert.

    Pleuraerguss

    Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).

    Abszess

    Ein Abszess ist ein (nichtpräformierter) Hohlraum, der sich durch Nekrose von Zellen gebildet hat. Er ist von einer Abszessmembran umgeben und mit Eiter gefüllt.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Aszites

    Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.

    Gallefistel

    Eine Gallefistel ist eine pathologische Verbindung zwischen Gallenblase oder Gallengängen und deren Nachbarorganen oder der Haut.

    Papillotomie

    Bei der Papillotomie erfolgt eine Gallengangssphinkterotomie. Die Mündungspapille des Gallengangs im Duodenum (Papilla duodeni major) wird dabei mitsamt dem zugehörigen Sphinkterapparat (Sphincter oddi) gespalten, um den Auslass zu vergrößern. Dies dient vor allem dem besseren Abfluss zähen Gallensekrets oder um eine Steinextraktion aus den Gallenwegen zu ermöglichen.

    Letalität

    Die Letalität ist die Sterberate unter den von einer bestimmten Krankheit betroffenen Personen.

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      zuletzt bearbeitet: 01.03.2023
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